All posts by Georg Reinthaler

15Jun/19

Neues Ausbilderteam für die Absturzsicherung

Der Einsatz von Gerätesätzen zur Absturzsicherung bei der Feuerwehr erfordert spezielle Kenntnisse. Um diese flächendeckend im Landkreis vermitteln zu können, fand am 15. Juni 2019 ein Abstimmungslehrgang des Kreisfeuerwehrverbandes Rosenheim für die Ausbilder statt. Insgesamt neun ehrenamtliche Mitglieder der Feuerwehren aus Amerang, Aschau im Chiemgau, Bad Endorf, Bad Feilnbach, Großkarolinenfeld, Oberaudorf, Pullach sowie Wildenwart bilden das neue Ausbilderteam.

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02Jun/19

Spezialkräfte beim Blaulichttag in Prien am Chiemsee

Vor einigen Tagen konnte die Freiwillige Feuerwehr Prien am Chiemsee ihr 150-jähriges Bestehen feiern. Am sogenannten „Blaulichttag“ wurden sämtliche BOS-Einheiten und alle Spezialeinheiten der verschiedenen Landkreisfeuerwehren von den Priener Kameraden zur Teilnahme eingeladen. Bei bestem Wetter folgten sie diesem Aufruf und eine Vielzahl von Besuchern konnte sich über die Leistungsfähigkeit informieren. Continue reading

22Mai/19

Ein Dankeschön des Landkreises für ehrenamtliche Einsatzkräfte

Der Landkreis Rosenheim zahlt insgesamt 42.300 Euro an Hilfsorganisationen in der Region. Anlass für den freiwilligen Zuschuss sind die beiden großen Schadensereignisse mit dem Waldbrand am Schwarzenberg 2018 (Foto) und dem starken Schneefall im Januar dieses Jahres im Landkreis Rosenheim. Diese Einsätze haben wieder einmal gezeigt, wie wichtig das Engagement der ehrenamtlichen Einsatzkräfte für die Region ist. Der Kreistag wies in seiner heutigen Sitzung die Verwaltung an, die entsprechenden Haushaltsmittel bereitzustellen.

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17Mai/19

Hausnummern retten Leben!

Funken sprühen, es brennt – und die Feuerwehr lässt auf sich warten. Die Schmerzen sind stark, Blut fließt – und die Sanitäter wollen einfach nicht ankommen. Die Situation ist bedrohlich, die Angst groß – und die Polizei trifft einfach nicht ein. Könnte es vielleicht daran liegen, dass Sie oder Ihre Nachbarn keine Hausnummern angebracht haben?

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26Apr/19

Umfassendes Spezialtraining im größten bayerischen Chemiepark

Aufgrund hervorragender, einmaliger Leistungen der Lehrgangsteilnehmer/-innen des vergangenen Jahres haben wir einen weiteren Sondertermin bei der Werkfeuerwehr Gendorf für 2019 erhalten. Der Landkreis Rosenheim folgte dieser Einladung sehr gerne, da die Termine für  Übungsmöglichkeiten beispielsweise an der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried, bei TUIS Wacker, etc. immer weniger werden.

Besonders dieses fundierte chemische Fachwissen der Werkfeuerwehren ist für uns freiwilligen Feuerwehren von großer Bedeutung. Deshalb fuhr der Landkreis Rosenheim mit verschiedenen Feuerwehren, Einsatzfahrzeugen und Feuerwehrleuten zu dieser Veranstaltung, damit flächendeckend gesehen in jeder Ortsfeuerwehr einige Einsatzkräfte mit Gefahrgut-Kenntnissen vorhanden sind.

Die Gefahrgut-Einheiten (pro KBI-Bereich eine Einheit) üben derzeit pro Jahr ein- bis viermal in ihren Inspektions-Gebieten gemeinsam. Falls die Ausbildungsmöglichkeiten in den nächsten Jahren weiter bestehen, werden auch diese Gefahrgut-Einheiten als eine geschlossene Einheit zum TUIS-Trainingstag mitfahren.

Kürzlich konnten acht verschiedene Feuerwehren mit fünf Fahrzeugen und 23 Einsatzkräften diesen Trainingstag besuchen. Die Werkfeuerwehr Gendorf empfing die Übungseinheit in ihrem neuen Ausbildungszentrum (ehemalige Eishalle). Es folgten drei Einsatzübungen und im Anschluss fuhr die Übungseinheit in das Chemiewerk Gendorf, wo sie weitere drei Einsatzübungen und ein Spezialtraining (Brand Schieber, richtiger Löschangriff) erwarteten.

Die Übungsszenarien: Auto gegen gelagerten IBC gefahren, undicht, ein Erwachsener und ein Kind im Fahrzeug / Chloraustritt in einem Schwimmbad / Bei Wartungsarbeiten an einem Kessel undichter Flansch / Ammoniakaustritt aus Kleingebinde bei Staplerarbeiten / Verpuffung in einer Kanalbaustelle / Sondertraining „Brand Flansch“ inklusive Hohlstrahlrohrtraining.

Die Übungen forderten nicht nur fachliches Wissen, sondern auch sehr viel vom Körper ab. Atemschutz mit Form 1 und/oder Form 2 waren an der Tagesordnung sowie bei drei Übungen die Form 2 (CSA). Die Teilnehmer/-innen arbeiteten die gestellten Aufgaben hervorragend gemeinsam ab. Das „Wir-Gefühl“ war neben den Einsatzübungen auch beim Aufräumen bzw. der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft sehr beeindruckend.

Einige Einsatzfahrzeuge, beispielsweise der Feuerwehren aus Oberaudorf und Pfaffing, haben zusätzlich zu ihrer Normbeladung auch Gerätschaften für mögliche Gefahrguteinsätze an Bord. Dies war bei einigen Übungen sehr wertvoll. Heuer waren mit sogenannten Be- und Entlüftungsgeräten gleich zwei Sondergeräte (Feuerwehren Pfaffing und Kolbermoor) verfügbar. Diese Gerätschaften gibt es nur ganz selten bei uns im Landkreis. Sie sind ein bewährtes Einsatzgerät, das speziell zum Be- und Entlüften sowie zum Erzeugen von Leichtschaum verwendet werden kann. In vielen Gefahrgut-Einsatzlagen kann ein Entlüften von großer Bedeutung sein, da dieses Gerät einen EX-Schutz hat, über welchen viele Lüfter sonst nicht verfügen.

In diesem Jahr waren weniger Führungskräfte in den Übungseinheiten mit dabei. Diese Funktion erfüllten „normale“ Einsatzkräfte, die sich dieser Aufgabe stellten, auch wenn sie keine Ausbildung als Gruppenführer/-in vorwiesen. Besonders die „Frauenpower“ hatte sich dieser Aufgabe angenommen und ihre Einheiten geschickt durch die Einsatzübungen geführt. Besonders beim Sondertraining „Brand Schieberleitung“ zeigten sie nicht nur besondere Führungsqualitäten, sondern nahmen gleich mehrfach das „Einfangen der Flammen“ mit dem Hohlstrahlrohr im Angriff. Diese Maßnahme ist meist nur die letzte Alternative für bestimmte Einsätze. Sie muss von der Einsatzleitung gut überlegt sein und durch die Einsatzmannschaft muss gemeinsam unter besonderen taktischen Maßnahmen vorgegangen werden. Dies können nur geschulte Einsatzkräfte durchführen. Besonders die Funktionsweisen der Hohlstrahlrohrtechnik sind von größter Bedeutung. 

Bei allen Übungen zeigte sich, wie wichtig jede Ortsfeuerwehr sowie deren Aufgabe bei der Erkundung und der Einsatzleitung ist. Die Beratung durch Fachleute, etwa Chemiker, TUIS-Berater, etc. spielt für die Führungsmannschaften eine große Rolle, wobei hier die Atemschutz- und Einsatztrupps mit Spezialkleidung von größter Bedeutung sind. 

Die Ausbilder zeigten verschiedene Lösungswege auf und gaben viele praktische Tipps, die von den Teilnehmern/-innen „richtig aufgesaugt“ wurden.

Einige Empfehlungen wie schon 2018 standen auch heuer wieder auf der Liste: Erkundungs-Checkliste / Angriffstrupp – Atemschutz bei der Anfahrt schon mit Form 2 ausrüsten / Umgang mit Erst- Nachschlagewerken, z.B. MET-Berechnungsmodell (Wetter) / Dekonplatz-Funktionswesten für Sauber-/Schmutzigmann / Einsatz-Gummistiefel für Einsatztrupps im direkten Gefahrenbereich sowie im Dekonplatz / Veterinärhandschuhe (lang bis Oberarm) für Form 1 und 2 für die Einsatztrupps und für das Dekonpersonal (Schmutzigmann) / Kunststoff- und Holzkeile, PH-Teststreifen, Öl-Teststreifen, Abdichtpasten, etc. wären aus Sicht der Ausbilder von hoher Wichtigkeit / Hohlstrahlrohr-Training / An- und Auskleiden von Verletzten, Form 1 und Form 2 / Aufbau- und Abbau eines Notdekonplatzes/Dekon-Platzes 2.

Nach den sechs harten Übungs-Einsatzlagen und dem Spezialtraining ließen es sich die Teilnehmer/-innen nicht nehmen, noch einen kurzen Rundgang durch die neue Feuerwache der Werkfeuerwehr Gendorf zu machen.

Mit vielen Eindrücken reisten sie nach gut 13 Stunden zu ihren Heimatstandorten zurück. Jetzt liegt es an ihnen, die Erfahrungen und Anregungen dort weiterzugeben, damit möglichst viele Feuerwehrkameraden/-innen ein breites Fachwissen bekommen. Vielleicht können auch in kleinen Schritten die Empfehlungen der Ausbilder in den einzelnen Feuerwehren umgesetzt werden. Dadurch sind wir für jeden Einsatz bestens aufgestellt.