Gefahrgut-Übungszug am Bahnhof in Rosenheim

Die Deutsche Bahn (DB) besitzt einen speziellen Übungszug für Gefahrgut mit einem umgebauten Personenzugwagen als Schulungswagen, einem Anschauungskesselwagen mit vielen verschiedenen Armaturen, Bodenventilen und Domdeckelöffnungen sowie einem eigenen Übungskesselwagen, der mit Wasser gefüllt werden kann. Damit ist es Feuerwehren an neun verschiedenen Leckagen möglich, ihre Geräte einzusetzen und zu testen. Knapp 160 Teilnehmer*innen aus der Region nutzten kürzlich diese spannende Gelegenheit, am Rosenheimer Bahnhof entsprechende Trainingseinheiten zu absolvieren.

Mitglieder von 28 Feuerwehren, verschiedene Führungskräfte der verschiedenen BOS-Einheiten aus Stadt und Landkreis Rosenheim, dem Landkreis Traunstein, dem Landkreis Miesbach sowie deren Kreisbrandinspektionen, aus Österreich die Stadtfeuerwehr Kufstein sowie Vertreter*innen von Spezialeinheiten der Polizei wie die „Gefahrgut- und Schwerlastkontrolle“, der Bundespolizei, weiterer BOS-Behörden, von Dienststellen des Brand- und Katastrophenschutzes, Verwaltungsbehörden und der Integrierten Leitstelle Rosenheim konnten sich drei Tage lang kostenlos weiterbilden. Dabei wurden verschiedene Stationsausbildungen angeboten und anschließend kleine Einsatzübungen mit Sonderschutzkleidungen durchgeführt.

Die Stadtfeuerwehr Rosenheim nahm an allen Ausbildungseinheiten mit ihrem neuen Abrollbehälter „Gefahrgut“ teil. Dabei konnten die beschafften Spezialgeräte praxisnah getestet werden. Diese Gefahrgutausstattung gibt es 42-mal in Bayern und die Stadtfeuerwehr Rosenheim ist damit für die Landkreise Rosenheim und Miesbach sowie weitere angrenzende Landkreise zuständig. Der Gefahrgutzug der Feuerwehr Rosenheim in Verbindung mit den im Landkreis Rosenheim einzigartigen vier Feuerwehr-Gefahrguteinheiten und den Gefahrgut-Spezialfachgruppen (zum Beispiel Chemiker*innen, Ärzt*innen, Messkomponenten, Dekontaminations-Expert*innen und vielen weiteren Fachleuten aller Richtungen machen diese Einheiten so einmalig stark. Auf diese Weise können schwierige und anspruchsvolle Gefahrgut-Einsatzlagen bewältigt werden.

Bei allen Trainingseinheiten zeigte sich, wie wichtig der persönliche Kontakt der Einsatzkräfte sowie das Kennen der gegenseitigen Spezialausrüstungen und Arbeitsweisen der verschiedenen BOS-Einheiten für eine erfolgreiche Bewältigung der Schadenslage ist.

Das Spezialausbilder-Team der Deutschen Bahn war angesichts der in Stadt und Landkreis Rosenheim herrschenden guten Kameradschaft, der harmonischen Zusammenarbeit über alle BOS-Einheiten sowie die vielen Behörden und Führungskräfte, die verschiedenen Kreisbrandinspektionen und die österreichischen Einsatzkräfte hinweg sehr beeindruckt. Dies scheint in der heutigen Zeit wohl nicht mehr überall so selbstverständlich zu sein. Die Bahnausbilder*innen reisen quer durch Deutschland und haben ein derart gutes, harmonisches System aller BOS-Einheiten nur selten erleben dürfen.

Stellvertretend für alle Teilnehmer*innen bedankte sich Kreisbrandmeister „Gefahrgut“ Christian Hof bei den beiden anwesenden Bahnausbildern und besonders beim Notfallmanagement München, Frau Metzmeier, dem zuständigen Notfallmanager und Bezirksleiter der DB, Herrn Ernsdorfer, mit seinem Team für diese Übungsmöglichkeiten und die große Unterstützung in allen Bereichen während eines gesamten Einsatzjahrs.

Weitere Ausbildungs- und Übungsprojekte stehen für 2022 bereits an und werden entsprechend im Lehrgangsportal veröffentlicht. Die Verantwortlichen freuen sich auf eine hoffentlich zahlreiche Teilnahme!