Kürzlich fand auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks in Rosenheim die erste von drei Übungseinheiten „Technische Hilfeleistung Bahn“ dieses Jahres für die Feuerwehren im Landkreis statt.
Nach einem kleinen Aufwärmen mit theoretischer Wiederholung zum Verhalten im Bahnbereich und zu den Ansprechpartner*innen im Notfallmanagement der Deutschen Bahn ging es im Anschluss auch schon mit den praktischen Übungen los.
Die erste Übung hatte das Einsatzstichwort „Brand Personenzug“. Vor Ort mussten die Teilnehmer*innen unter Beachtung des Bahnverkehrs und unter schwerem Atemschutz in einem verrauchten Doppelstockwagen die Menschenrettung und die Brandbekämpfung vornehmen. Bei der zweiten Übung kam es bei einem Zug zu einer festen Bremse, was eine Rauchentwicklung am Drehgestell zur Folge hatte. Auch hier wurde der Einsatz der Feuerwehr geübt.
Im Rahmen der dritten Einsatzübung wurde es noch kniffliger: Beim Einsatzstichwort „Spannungsüberschlag, Person in Gefahr“ wurde vor Ort eine bewusstlose Person auf dem Dach eines Personenwaggons festgestellt. Um die Person zu retten, musste davor die Oberleitung, welche im Normalfall eine Spannung von 15.000 Volt führt, abgeschaltet und geerdet werden. Das vierte Übungsszenario simulierte schließlich eine am Bahnsteig vom Zug erfasste Person. Diese verletzte und ansprechbare Person befand sich unter dem Zug und ein Zugang war nur von dessen Ende aus möglich. Hier wurde das Vorgehen bei so einem Einsatzfall besprochen und eine Rettungsmethode durchgespielt.
Ganz herzlich möchten sich die beiden Ausbilder Benjamin Stelzer und Johannes Heimrath vom Bereich Technische Hilfeleistung der Deutschen Bahn und Kreisbrandmeister Christian Hof beim Technischen Hilfswerk Rosenheim für die Möglichkeit der Nutzung des Geländes in Rosenheim und bei den teilnehmenden Feuerwehren bedanken. Angesichts der umfassenden und realistischen Übungschancen hätte der Lehrgang noch deutlich mehr Teilnehmer*innen verdient gehabt.
Alle Übungen im Bereich „Technische Hilfeleistung Bahn“ richten sich bewusst nicht nur an die Bahneinheiten (Degerndorf, Kolbermoor, Bad Endorf und Attel-Reitmehring/Wasserburg), sondern auch an alle weiteren Feuerwehren sowie BOS-Einheiten, die in ihrem Gebiet Einsätze im Bereich der Bahn abarbeiten müssen.