Realistische Übungsszenarien bei sommerlicher Hitze

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Einsätze rund um den Schienenverkehr können für die Einsatzkräfte eine enorme Belastung darstellen. Im Rahmen eines Übungstages auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks in Rosenheim erwartete die Teilnehmenden jetzt eine ganz besondere Herausforderung.

Neben hochsommerlicher Hitze von bis zu 32 Grad spielte eine fünfköpfige Familie aus dem Kreis der Feuerwehr die Unfallbeteiligten beziehungsweise schaulustigen Personen. Insbesondere die unterschiedlichen Altersgruppen der Kinder, die selbstverständlich nur außerhalb der Gefahrengrenze unter Aufsicht ihrer Mutter mitspielten, hatten ihren Spaß und stellten die Einsatzkräfte mehrfach bewusst auf die Probe.

Beim ersten Übungseinsatz war ein Pkw gegen einen Zug gefahren, der Fahrer war eingeklemmt und auf der gegenüberliegenden Bahnübergangsseite saß ein Kind mit einem Fahrrad, das bei diesem Unfall irgendwie mit beteiligt war. Der Hilfeleistungszug – zusammengesetzt aus fünf Feuerwehren – stellte sich der interessanten Aufgabe. Es wurden alle Schwerpunkte einwandfrei abgearbeitet.

Der zweite Einsatzauftrag lautete „Person unter Zug im Bahnhofsbereich“. Dabei konnte die Person nicht seitlich gerettet werden, sondern musste schweißtreibend unter der gesamten Zuglänge schonend transportiert werden.

Die Abschlussübung stand unter dem Motto „Betriebsunfall: Stromunfall bei einer Bahnerdung“. Dieses Thema ist allgemein sehr belastend, da die Einsatzstelle vor der Abschaltung und Erdung der Oberleitung zunächst nicht betreten werden kann. Dies kann ein erheblich langer Zeitfaktor sein. Das Thema wurde ganz speziell geübt, da erst in den vergangenen Wochen in Deutschland wieder einige Personen beim Besteigen von Güter- und Personenwaggons im Kontakt mit der Oberleitung verunglückten.

Alle Übungen wurden kurz besprochen und dabei stellte sich heraus, dass die echten Übungsdarsteller*innen die Einsatzkräfte besonders beeindruckt und gefordert hatten. Teilweise stand dem einen oder anderen Helfenden die Hilflosigkeit ins Gesicht geschrieben, da die Kinder teilweise nicht gesprochen haben oder auf die Befragung der Feuerwehrkräfte kaum oder gar nicht eingingen.

Es dauerte einige Zeit, bis die Kinder Vertrauen zu den Helfer*innen aufbauten. Alltägliche Handgriffe gestalteten sich plötzlich ganz schwierig. Mit viel Geduld gelang es den Feuerwehrmitgliedern schließlich, das Vertrauen der Kinder zu gewinnen. Somit konnten sie wichtige Informationen erhalten sowie die eine oder andere dargestellte Verletzung versorgen.

Ein spezieller Dank geht von den Übungsteilnehmenden und dem Ausbilderteam an die „Feuerwehr-Familie“ und an jedes Kind für das begeisterte Mitwirken am Übungstag.

Die Bahnausbilder*innen bieten jährlich einen Samstag (Vormittag) und eine Abendübung (werktags) im Ausbildungsprogramm „LEVESO“ mit jeweils unterschiedlichen Übungsthemen an. Sie freuen sich über zahlreiche Anmeldungen.