Die heimischen Feuerwehren sind in der Nacht zu einem mehrtägigen, überregionalen Hochwasser-Hilfseinsatz ausgerückt. Während der Landkreis Rosenheim vergleichsweise glimpflich davongekommen ist, benötigen die Kamerad*innen im besonders stark betroffenen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm dringende Unterstützung.
Nach der gemeinsamen Abfahrt des aus rund 20 Fahrzeugen und mehr als 100 Helfer*innen bestehenden Feuerwehrkonvois gestern Abend um 22.00 Uhr in Rosenheim gab es nach der Ankunft in der Gemeinde Baar-Ebenhausen keine Zeit zum Durchatmen. „Unser Hilfeleistungskontingent wurde dort gleich ab 0.20 Uhr in zwei Abschnitten eingesetzt“, so der Rosenheimer Kreisbrandrat Richard Schrank. Insbesondere hätten die erschöpften Kamerad*innen der örtlichen Wehren eine Ablöse bei der Deichverteidigung sowie beim Errichten von Sandsackdämmen erhalten.
Im weiteren Tagesverlauf werden die Helfer*innen aus dem Landkreis Rosenheim nun je nach Entwicklung der einzelnen Pegelstände auch flexibel in anderen betroffenen Orten eingesetzt und leisten ehrenamtliche Hilfe.
Update (Sonntag, 2. Juni 2024, 13.00 Uhr):
Gemeinsam Hand in Hand mit den örtlichen Einsatzkräften kämpfen die mehr als 100 Helfer*innen der Feuerwehren aus dem Landkreis Rosenheim in der Region Baar-Ebenhausen weiterhin gegen immer noch steigende Pegelstände im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm.
Update (Sonntag, 2. Juni 2024, 18.30 Uhr):
Der überörtliche Hochwassereinsatz der Feuerwehren aus dem Landkreis Rosenheim geht weiter. Während die ersten Kräfte am heutigen Sonntagabend nach 24 Stunden wieder nach Hause zurückkehren, wird ein zweites, heute Mittag ausgerücktes, Kontingent die Nacht im Katastrophengebiet verbringen.
Gestern Abend waren mehr als 100 Helfer*innen in den Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm aufgebrochen und hatten die ganze Nacht und den Vormittag durchgearbeitet. In der Gemeinde Baar-Ebenhausen mussten Deiche aufgeschüttet und geschützt sowie Sandsäcke befüllt und transportiert werden. Nach dramatischen Stunden mit teilweisen Dammbrüchen wurden mehrere Siedlungen durch Wassermassen geflutet. Die letzten dieser Rosenheimer Einsatzkräfte werden heute am späten Abend jeweils an ihren Standorten zurückerwartet.
Das zweite Hilfeleistungskontingent ist derweil mit mehr als 70 Kräften und Spezialgerät seit dem Nachmittag in der Gemeinde Petershausen im Landkreis Dachau im Einsatz. Dort geht es insbesondere darum, unzählige vollgelaufene Keller auszupumpen und Umweltschäden durch aufgeschwommene Heizöltanks zu verhindern. Heute Nacht werden die Helfer*innen in einer Unterkunft in der Kreisstadt Dachau verbringen, um gleich morgen Früh weiterzuarbeiten. „Dieser Einsatz wird aufgrund der Größe des vom Hochwasser betroffenen Gebiets voraussichtlich mehrere Tage andauern“, berichtet der Rosenheimer Kreisbrandrat Richard Schrank. Mit Bussen werde das eingesetzte Personal dann am morgigen Montagabend erstmals durch frische Kräfte aus der Heimat ausgetauscht, welche mit der Feuerwehrtechnik zur Ölwehr vertraut seien.
Richard Schrank und ein Team der Kreisbrandinspektion Rosenheim sind zudem vom Bayerischen Innenministerium mit der landesweiten Koordination aller erforderlichen Ölwehr-Einsätze in den betroffenen Landkreisen beauftragt worden.
Update (Montag, 3. Juni 2024, 8.00 Uhr):
Nach einer kurzen Nacht in der Helferunterkunft in der Kreisstadt Dachau sind die mehr als 70 Kräfte des Hilfeleistungskontingents aus dem Landkreis Rosenheim heute seit dem frühen Morgen bereits wieder in der Gemeinde Petershausen im Einsatz. Vollgelaufene Häuser und Straßen müssen aus- beziehungsweise leergepumpt werden. In vielen Fällen geht dies aufgrund von ausgetretenem Heizöl nur durch aufwendiges Arbeiten mit Spezialgeräten zur Ölwehr. „Unsere Leute leisten hier eine großartige und zugleich anspruchsvolle Tätigkeit. Ich bin sehr stolz auf alle Beteiligten“, betont Kreisbrandrat Richard Schrank.