Category Archives: Fachbereich 05

25Apr/17

Schulung für Feuerwehreinsätze im Schienenverkehr

Die Bayerische Oberlandbahn GmbH betreibt mit der Zugmarke MERIDIAN unter anderem den Regionalverkehr auf den Strecken zwischen München über Rosenheim nach Salzburg. Seit der Übernahme dieser Bahnstrecken arbeitet das Ausbilderteam „Bahnausbilder Feuerwehr – Notfallmanager DB-AG, Notfallhilfe MERIDIAN“ mit Kreisbrandmeister Gefahrgut/Bahnbetriebe, Christian Hof, sehr eng zusammen. Gemeinsam konnten auf diese Weise bereits viele Konzepte für alle BOS-Organisationen erarbeitet werden.

2015 nahmen insgesamt 194 Teilnehmer von 64 Landkreis- und Stadtfeuerwehren sowie 27 Teilnehmer von verschiedenen BOS-Organisationen an der ersten Einweisung auf den Flirt-Zug teil. Das Ausbilderteam von MERIDIAN und das Bahn-Ausbilderteam „Feuerwehr“ des Landkreises Rosenheim waren über dieses große Interesse sehr stark beeindruckt. Deshalb beschlossen die Ausbilder Meridian, ihr Schulungsangebot „Einweisung Flirt-Zug“ bei Bedarf und Wunsch alle zwei bis drei Jahre als Sonderschulung für Rettungsorganisationen (BOS) im Landkreis Rosenheim anzubieten.

2016 ereignete sich das unvorhersehbare und entsetzliche Zugunglück bei Bad Aibling. Dieses schreckliche Ereignis zeigte, wie wichtig solche Sonderschulungen sind.

Im laufenden Jahr fand die Sonderschulung im Bahnhof Rosenheim an drei Samstagen mit sechs Veranstaltungen statt. 197 Personen aus allen BOS-Organisationen nahmen teil. Schwerpunkt dieser Ausbildung waren Verhaltungsgrundlagen bei Feuerwehreinsätzen mit dem Schienenverkehr im „Alltags-Einsatz“. Das Zugunglück bei Bad Aibling wurde dabei bewusst nicht in dieses Schulungsprogramm mit aufgenommen.

Weitere Veranstaltungen werden künftig wieder im Lehrgangsportal des Kreisfeuerwehrverbandes hinterlegt.

21Apr/17

Vielfältige Fortbildung für die Spezialisten

Die Kreisbrandinspektion Rosenheim und die verschiedenen Gefahrgut-Fachkräfte der Landkreisfeuerwehren unter der Führung vom Kreisbrandmeister Gefahrgut/Bahnbetriebe Christian Hof besuchten am 25. März 2017 die Analytische Task Force (ATF)-Einheit München und das Strahlenschutzzentrum Neuherberg am Helmholtz Zentrum München.

Die Berufsfeuerwehr München stellt einen von acht Standorten der ATF-Einheiten in der Bundesrepublik Deutschland. Diese Spezialisten können in verschiedenen Einsatzstufen von der örtlichen Einsatzleitung angefordert werden, um die Einsatzkräfte zu unterstützen. Die Bedeutung dieser acht Facheinheiten im atomaren, biologischen und chemischen Bereich haben in unser Zeit an Bedeutung gewonnen. Bei schwierigen Alltagseinsätzen im Gefahrgutbereich können sie durch die örtliche Einsatznähe im Landkreis Rosenheim sinnvoll eingesetzt werden. Von der Informationsgewinnung, Fachberatung und der Beseitigung der Gefahren bis hin zur Bergung kann diese Fachgruppe in enger Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften tätig werden. Herr Florian Prassberger, verantwortlicher Messtechniker der ATF-München, stellte diese sowie deren Besonderheiten vor und zeigte den 32 Besuchern das Fahrzeugkonzept und deren Spezialgeräte. Dabei konnten auch einige Messungen mit Prüfstoffen und deren Auswertung vor Ort gezeigt werden.

Im Anschluss an diese Veranstaltung fand am Nachmittag eine Sonderschulung im Strahlenschutzzentrum Neuherberg am Helmholtz Zentrum München unter dem Motto „Operative Einsatzfähigkeit des Regionalen Strahlenschutzzentrums (RSZ) Neuherberg“ statt. Unter der Führung von Dr. med. Werner Kirchinger, Leiter HSE-MDRB, Medizinischer Dienst, Rettung und Brandschutz, mit seinem fünfköpfigen Team und dem Leiter der Werkfeuerwehr, Herr Bernd Goldschmidt, konnten sich die Teilnehmer von den Leistungsparametern des Strahlenschutzzentrums überzeugen. Die Anforderung und die Zusammenarbeit der verschiedenen Alarmierungsmöglichkeiten sowie der praktische Ablauf eines Schadensfalles vor Ort standen dabei im Mittelpunkt.

Dabei wurde auch auf eventuell durch radioaktive Strahlen verletzte Personen eingegangen und der medizinische Bereich erörtert. Das Krankenhaus Schwabing ist für diese Sonderfälle sehr gut aufgestellt. Das Beseitigen der Gefahr und der Transport des verunfallten Gegenstandes sowie deren fachliche, behördliche Zwischenlagerung wurden dargestellt. Im Anschluss konnte die Landessammelstelle für radioaktive Abfälle der Gesellschaft für die Beseitigung radioaktiver Abfälle in Bayern (GRB) besichtigt werden. Großes Interesse erzeugte die Demonstration der Nebelkammer, in der die Strahlen sichtbar gemacht werden können. Beim Messen von verschiedenen Strahlungsarten konnten verschiedene Messgeräte, die bei unseren Feuerwehren im Landkreis verwendet werden, im Echtbetrieb eingesetzt werden.

Mit diesem vertieften Spezialwissen können die heimischen Führungskräfte in Zukunft den Einsatzleitern wertvolle Hilfestellungen geben und die einzelnen Gefahrgut-Fachkräfte können dies in der praktischen Ausbildung und im Einsatzdienst mit einbringen und weitergeben. Auch die Leitstelle Rosenheim und die Kreisbrandinspektion werden diese zwei unterschiedlichen Facheinheiten in Zukunft verstärkt bei ihren Einsatzplanungen berücksichtigen.

21Apr/17

Neue CSA-Ausbilder im Landkreis

Das neue Ausbilderteam im Chemikalienschutz unter der Leitung von Kreisbrandmeister Gefahrgut/Bahnbetriebe Christian Hof führte im Feuerwehrgerätehaus Vogtareuth seinen ersten CSA-Lehrgang durch. Mit diesen neuen Ausbilderteam „CSA“ werden die Atemschutzausbilder entlastet. Beide Ausbildungsteams werden in Zukunft gemeinsam zusammenarbeiten und ihre Erfahrungen einbringen, damit diese Einsatzpraxiserfahrungen an die Teilnehmer sinnvoll weitergegeben wird.

Der CSA-Lehrgang wurde in den letzten Monaten überarbeitet und das Ausbildungsprogramm den aktuellen Vorgaben und Wünsche der bisherigen Lehrgangsteilnehmer angepasst. Dabei kam der Wechsel zwischen Theorie und Praxis sehr gut an. Nach der Einführung beziehungsweise Überarbeitung (2017) des neuen Ausbilderleitfadens „Atemschutz“ wird die Zusatzausbildung „CSA“ überarbeitet und neue Vorgaben folgen dann 2018. Für unsere derzeitige und zukünftige Ausbildung wird sich nicht viel ändern, da wir in den letzten Jahren eine sehr vorausschauende Ausbildung getätigt haben.

Es nahmen insgesamt acht Feuerwehrmitglieder aus Wasserburg, Feldkirchen-Westerham und Vogtareuth teil. Alle Teilnehmer haben diese Zusatzausbildung erfolgreich bestanden.

Foto: Christian Hof, Philipp Schartner, Michael Wallner (vorne von links) und Martin Edl sowie Anton Vorringer (hinten von links).

21Apr/17

Feuerwehren sind für Notfälle bei der Bahn gerüstet

Die Kreisbrandinspektion Rosenheim arbeitet eng mit dem Notfallmanagement der DB AG und den vielen Bahnbetreibern zusammen. Im Landkreis Rosenheim gibt es viele unterschiedliche Bahnstrecken, die der Deutschen Bahn oder Privatbahnen gehören.

Aufgrund besonderer Einsatzstrukturen der Notfallmanager benötigen diese bei besonderen Bahnereignissen die Unterstützung der Feuerwehren. In den letzten Jahren wurden viele Bahnübungen und Störfallbetriebe, die in Nähe von Bahnstrecken liegen, mit den Behörden- und BOS-Organisationen sowie dem Notfallmanagement beübt. Dabei stellte sich heraus, dass der Notfallmanager nicht nur bei der Bahnerdung benötigt wird, sondern auch bei der Einsatzleitung als Fachberater. Dies führte in der Praxis oft zu zeitlichen Problemen.

In den letzten Jahren waren auch Bahnunfälle im Landkreis Rosenheim zu beklagen, bei denen die Bahnerdung nicht in der Erstphase erforderlich war. Beim Zugunfall in Bad Aibling war die zerstörte Oberleitungsanlage jedoch eine Gefahr für die ersten Einsatzkräfte vor Ort. Der Notfallmanager war durch die Örtlichkeiten zeitnah vor Ort und konnte somit die Feuerwehren unterstützen.

Kreisbrandrat Richard Schrank und Kreisbrandmeister Gefahrgut/Bahnbetriebe Christian Hof haben sich dieser Problematik gestellt und ein neues Hilfeleistungskonzept für Bahnereignisse ausgearbeitet und eingeführt. Jeder Kreisbrandinspektionsbereich bekommt eine kleine Bahnausrüstung. Diese besteht unter anderem aus Bahnrettungsplattformen, Zu- Wegekarten, Bahnschlüsseln und Aufzugschlüsseln. Dafür wurden vier Feuerwehren ermittelt und ausgerüstet. Zudem wurde über die Landkreisgrenzen geschaut und ermittelt, wo welche Rettungsgeräte für welche Bahnereignisse stehen und angefordert werden können. Mit diesem neuen Standortkonzept der Bahnrettungsgeräte ist gewährleistet, dass jeder Bahnbereich beziehungsweise Inspektionsbereich zeitnah erreicht und bei größeren Einsatzlagen von beiden Seiten an die Unfallstelle geeignetes Hilfsgerät herangeschafft werden kann.

Von diesen vier Standorten übernehmen zwei Feuerwehren (Bad Endorf und Kolbermoor) und einige Mitglieder der Kreisbrandinspektion zusätzlich das Bahnerden auf dem Streckennetz der Deutschen Bahn. Dafür stellt diese zwei Gerätesätze „Bahnerden“ kostenlos zur Verfügung.

Im März 2017 fand nun eine Ausbildung „Bahnerdung-Erstschulung“ im Bahnhof Rosenheim statt. Alle zwei Jahre muss diese Qualifikation künftig an einem Ausbildungsabend wiederholt und eine Prüfung abgelegt werden. Herr Mike Staate von der DB-AG führte durch das Ausbildungsprogramm „Bahnerdung“ und wurde vom zuständigen Bezirks- Notfallmanager Herr Alois Kölnberger unterstützt.

Zuerst wurden die rechtlichen Seiten geklärt. Im praktischen Teil folgte schließlich die Vorstellung der einzelnen Geräte (Spannungsprüfer, Erdungsvorrichtung) und im Anschluss konnte an einem Oberleitungsgleis im Bahnhof Rosenheim das Bahnerden unter Aufsicht von jedem Teilnehmer geübt werden. Am Ausbildungsende stand eine Prüfung auf dem Programm. Zum erfolgreichen Lehrgangsabschluss überreichte Herr Mike Staate die Befähigungsbescheinigung jedem Teilnehmer persönlich.

Nach diesem Tag konnte die DB AG die Bestellung der besonderen Gerätschaften „Bahnerden“ für die Feuerwehren Kolbermoor und Bad Endorf beantragen. In einigen Wochen werden die Gerätesätze von Bezirks-Notfallmanager Alois Kölnberger, Kreisbrandrat Richard Schrank und Kreisbrandmeister Christian Hof an die zuständigen Feuerwehren übergeben.

Die Leitstelle Rosenheim hat diese Gerätschaften in Ihren Alarmstichwörtern bis dahin hinterlegt und etwa ab Juli 2017, wenn die Geräte vorhanden sind, können die beiden Feuerwehren bei Bedarf mit Ihrer Sonderausrüstung „Bahnerdung“ für die Erstmaßnahmen alarmiert werden.