Die Feuerwehren aus Riedering, Neukirchen, Söllhuben sowie die Feuerwehr der Stadt Rosenheim führten kürzlich eine umfangreiche THL-Übung (Technische Hilfeleistung) durch.
Das Szenario dieser Übung war ein schwerer Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einer landwirtschaftlichen Zugmaschine mit Anhänger, bei dem vier Personen im Pkw eingeklemmt wurden. Die Übung begann mit der Alarmierung der Einsatzkräfte um 18.49 Uhr. Vor Ort wurde die Lage von den ersteintreffenden Einsatzkräften eingeschätzt. Während der ersten Minuten waren mehrere Schwierigkeiten zu bewältigen. Bevor mit der Personenrettung begonnen wurde, musste zuerst der unter dem Anhänger eingeklemmte Pkw hervorgezogen und die Ladung des Hängers gesichert werden. Parallel dazu galt es mehrere Ersthelfer*innen zu betreuen und eintreffende Feuerwehrkräfte zu koordinieren.
Nach Absprache mit dem Rettungsdienst begannen die Feuerwehrleute mit der technischen Rettung der eingeklemmten Personen. Mit hydraulischen Rettungsgeräten wie Schere und Spreizer wurden die Türen des Fahrzeugs entfernt. Auszubildende Notfallsanitäter*innen der BRK-Akademie München und der BRK-Kreisverband Rosenheim stellten für die Übung den Rettungsdienst zur Verfügung.
Sie sorgten dafür, dass die Verletzten stabilisiert und auf die bevorstehende Rettung vorbereitet wurden. Der Rettungsdienst übernahm nach der Befreiung die medizinische Versorgung der Verletzten.
Die Kreisbrandinspektion Rosenheim, vertreten durch Kreisbrandinspektor Franz Hochhäuser und Kreisbrandmeister Peter Lechner, war ebenfalls vor Ort und unterstützte die Einsatzkräfte. Anschließend wurde im Feuerwehrgerätehaus Riedering unter Aufsicht von Dr. med. Michael Bayeff-Filloff (Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am RoMed Klinikum Rosenheim und Ärztlicher Landesbeauftragter Rettungsdienst Bayern) die Schockraumübergabe für die angehenden Notfallsanitäter*innen simuliert, um die Übergabe der Patient*innen an das Krankenhauspersonal zu üben.
Zusätzlich zu den oben bereits genannten Feuerwehren nahmen folgende Fahrzeuge an der Übung teil: BRK-Kreisverband Rosenheim mit fünf Rettungswägen, zwei Notarzteinsatzfahrzeuge, ELRD Einsatzleiter Rettungsdienst und ein Einsatzleitwagen. Insgesamt waren an der Übung mehr als 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst beteiligt.
Durch die realitätsnahe Darstellung des Unfallszenarios konnten alle Beteiligten wertvolle Erfahrungen sammeln und ihre Fähigkeiten in der technischen Hilfeleistung weiter verbessern. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Hilfsorganisationen funktionierte reibungslos, was in einem echten Einsatzfall von entscheidender Bedeutung ist. Solche Übungen sind unerlässlich, um im Ernstfall schnell und effizient handeln zu können. Nach dem Abschluss bedankte sich Bürgermeister Christoph Vodermaier bei allen Einsatzkräften und lobte die großartige Zusammenarbeit. Die Gemeinde Riedering stellte eine Brotzeit für alle Beteiligten zur Verfügung.
Ein persönlicher Dank gilt dem Übungsleiter Martin Bauer (Feuerwehr Riedering), der die Übung über mehrere Wochen hinweg organisiert und vorbereitet hatte. Ebenso wird sich bei Günter Leberfinger, Lehrer an der BRK-Akademie München, und Vincent Herrschmann, Praxisanleiter vom BRK, bedankt, welche die Organisation des Rettungsdienstes übernommen hatten.
(Fotos: Johannes Gagel)