BOB-Sonderschulung für die Einsatzkräfte

Die Bahnausbilder (Kölnberger, Fischer und Kreisbrandmeister Hof) bieten jährlich nicht nur Bahn-Grundschulungen aller Art an, sondern auch die beliebten Spezialschulungen und Einsatzübungen. Mit der Einführung der neuen Alarmierungsbekanntmachung (ABEK) der Integrierten Leitstellen Bayerns im Herbst 2017 hat Christian Hof in den verschiedenen Bahn-Alarmschlagwörtern und Stichwörtern nach den verschiedenen Hilfskonzepten im Bahnbereich gesucht und die Hilfsmöglichkeiten überprüft.

Dabei wurde festgestellt, dass auch die Einsatzkräfte aus dem Landkreis Rosenheim (verschiedene BOS-Einheiten) jederzeit mit den Triebzügen der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) im Nachbarlandkreis Miesbach in der Erstalarmierung und/oder bei Nachforderungen in Berührung kommen können. Es handelt sich hier beispielsweise um die Einsatzbereiche von Bayrischzell über Miesbach bis nach Feldkirchen-Westerham. Diese Züge fahren im Ausnahmefall aber auch im Landkreis Rosenheim und sind somit auch von einer besonderen Bedeutung für die Einsatzkräfte.

Die BOB – bei uns im Landkreis Rosenheim besser bekannt unter der Marke „Meridian“ – hat auf Anfrage für eine Spezialschulung „Eindringmöglichkeiten in den Dieseltriebzügen Integral (VT 609) und Talent (VT 643)“ sofort ihre Unterstützung zugesagt. Der bekannte und bewährte Bahnausbilder Franz Ebert (ÖBL Notfallmanagement, Notfallmanager und Notfallhilfe, Lehrlokführer Simulator und ÖBB, etc.) hat mit seinem Team der BOB und Christian Ewald (Lokführer und Ausbildungslokführer, etc.) die letzten beiden Halbtagsschulungen abgehalten.

Heuer nahm ein großer Personenkreis von verschiedenen BOS-Organisationen aus dem Landkreis Rosenheim teil. Es waren dies: Landkreisfeuerwehren, THW Bad Aibling, Johanniter Wasserburg, Bergwacht, Wasserwacht, BRK, ORGL. Die Schulung begann mit einer kurzen theoretischen Einweisung rund um die Besonderheiten der beiden Dieseltriebfahrzeuge. Im Anschluss wurde das Betriebswerk der BOB mit Ihren Instandsetzungshallen, Wartungshallen, Zug-Waschstraßen, Zug- Tankstellen, Zug-Entsorgungsstellen sowie Betriebsräumen in Augenschein genommen.

Die BOB besitzt derzeit 17 Diesel-Triebzüge der Baureihe „Integral – VT 609“ und neun Diesel-Triebzüge der Baureihe „ Talent – VT 643“. Diese Züge können als Einzelzüge oder auch Mehrfachzüge eingesetzt werden. Dabei können rund 300 bis 1.000 Personen transportiert werden. Es muss nicht immer ein Personenzugunfall geschehen. Es reichen auch „kleine“ Betriebsstörungen an den Fahrzeugen, die für die BOS-Einheiten große Probleme bereiten können. Hier sei zum Beispiel der Stillstand eines Zuges erwähnt, der eventuell aufgrund von Betriebsstörungen durch Unwetter zum Stehen kommt oder die Heizung oder Klimaanlage, die je nach Jahreszeit ausfällt. Die Fahrgäste zu betreuen, zu versorgen und eventuell zu evakuieren stellt eine große Herausforderung dar.

Am Ausbildungstag betrug die Temperatur 31 Grad und die Teilnehmer konnten schnell feststellen, wie heiß es in den Spezialzügen wird, wenn die Klimaanlage nicht läuft. Sie waren in kürzester Zeit „schweißgebadet“. Ein solches Szenario erfordert von den Führungskräften ein großes Fingerspitzengefühl und für die Einsatzmannschaften eine Menge an Arbeit, wenn die Fahrgäste zu versorgen sind. Im Anschluss wurden die Züge in der Praxis vorgestellt und Ihre Sicherheitseinrichtungen für den Fahrgast sowie für die BOS-Organisationen nicht nur gezeigt, sondern auch praktisch vorgeführt. Dabei konnten die Teilnehmer diese Einrichtungen selbst testen.

Weitere Veranstaltungen für den Schienenverkehr sind 2018/2019 geplant. Vom 17. bis 19. September 2018 findet eine Gefahrgut-Sonderschulung mit Bahnkesselwagen statt. Weitere Veranstaltungen sind entsprechend im Ausbildungsportal der Homepage hinterlegt. 2019 werden wir von der Bayerischen Oberlandbahn GmbH wieder eine Einweisung auf einen der „Meridian“-FLIRT-Züge sowie eine Einsatzübung im Landkreis erhalten. Für die großzügige Unterstützung der BOB und ihrem Bahn-Ausbilderteam bedanken wir uns. Ein besonderer Dank geht an die beiden Ausbilder, Herrn Ebert und Herrn Ewald, die uns in ihrer Freizeit durch diesen interessanten Schulungstag geführt haben.