Heimische Feuerwehren sind auch rund um den Schienenverkehr stets einsatzbereit

Kürzlich wurde für die Feuerwehren im Landkreis Rosenheim wieder ein Grundlehrgang zu Bahn-Einsätzen durchgeführt.

An insgesamt drei Abenden konnten die Notfallmanager der Deutschen Bahn (DB), Herr Ernsdorfer und Herr Gerg, sowie Kreisbrandmeister Hof ihr Fachwissen im Schienenverkehr an die Teilnehmer*innen vermitteln. Am ersten Abend wurden die allgemeinen Grundkenntnisse im Bahnbereich erörtert. Am zweiten Abend gingen die Ausbilder auf die vielen Besonderheiten der verschiedenen Privatbahnbetreibenden und Firmengelände mit Gleisanschlüssen im Landkreis Rosenheim ein. Im Anschluss standen drei verschiedene Planspiele auf dem Ausbildungsprogramm, um das gelernte theoretische Wissen auch gleich in die Praxis umzusetzen. Am dritten Abend konnten die Teilnehmenden bei der Bahn-Einheit Kolbermoor die vorgehaltenen verschiedenen Rettungsgeräte in Augenschein nehmen und praktisch bedienen.

Die Bahneinheiten rücken im Ernstfall mit mindestens einem Rüstwagen und einem Versorgungsfahrzeug aus. Auf dem Versorgungsfahrzeug werden folgende Geräte mitgeführt:

  • Ein zweiteiliger Evakuierungssteg
  • Zwei dreiteilige Evakuierungsstege
  • Behinderten-Klapprampe
  • Europaletten (15 Stück)
  • Zwei Rollplattformen
  • Schleifkorbtragen (3 Stück)
  • Bahnschlüssel
  • Aufzugschlüssel für DB-Aufzüge
  • Taschenkarte Schienenverkehr-Gefahrgut
  • Bahn-Ordner mit Grundunterlagen
  • Zug- und Wegekarten

Zusätzlich besitzen die Bahn-Einheiten in Bad Endorf und Kolbermoor noch eine Ausstattung zur Bahnerdung.

Mit dieser einmaligen Sonderausrüstung, die der Landkreis Rosenheim in jedem Inspektionsbereich vorhält, kann die zuständige Ortsfeuerwehr im Gleisbereich bestens unterstützt und somit optimale, schnelle Hilfe geleistet werden. Besonders bei Zugräumungen sind diese Bahn-Einheiten zudem auch eine wichtige Unterstützung für die Bahnbetreibenden, Notfallmanager*innen und anderen BOS-Einheiten.

Die Bahn-Einheiten werden bei nicht zeitkritischen Zugräumungen meist erst nach ein bis zwei Stunden tätig, bis von den Bahnverantwortlichen alle Vorbereitungen für eine Zugräumung (etwa Schienenersatzverkehr oder Sammelplätze) getroffen worden sind. Aus diesen Gründen warten die Bahn-Einheiten im Verfügungsraum, bis sie eingesetzt werden und sollten deshalb nicht im Vorfeld abbestellt werden.

Ebenfalls konnten die beiden Notfallmanager der DB ihr Einsatzfahrzeug mit ihrer Ausrüstung vorstellen. Dabei wurden die Ausrüstung „Bahnerdung“ aufgebaut und verschiedene Bahnpläne konnten gezeigt werden.

Im Anschluss fuhren die Lehrgangsteilnehmer*innen zu einem besonderen Programmpunkt nach Bad Aibling. Im dortigen Bahnhof durften sie den Fahrdienstleitenden über die Schultern schauen. Hier konnten das gesamte geschulte Fachwissen aus den zwei Abenden vor Ort wiederholt und viele Fragen beantwortet werden.

Ein besonderer Dank geht an die beiden Notfallmanager, Herrn Ernsdorfer und Herrn Gerg, welche diese Schulungen jedes Jahr in ihrer Freizeit für die heimischen Feuerwehren abhalten – stets mit neuen Ideen, um die Ausbildung noch interessanter zu gestalten. Sie sind einfach „Eisenbahner mit Herzblut“.