CSA-Grundlehrgang in Wasserburg

Am 21. und 22. September 2018 fand der dritte CSA-Lehrgang des Jahres 2018 im Landkreis Rosenheim bei der Feuerwehr Attel-Reitmehring in Wasserburg statt.

Die neun Teilnehmer setzten sich aus sechs Feuerwehrmännern, einer Feuerwehrfrau sowie zwei Mitarbeiter der örtlichen Firma Meggle zusammen. Jährlich absolvieren Mitarbeiter von Meggle die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger und Träger von Chemikalienschutzanzügen.

Da die Mitarbeiter der Firma Meggle ortskundig sind und über das benötigte technische Wissen der Anlagen verfügen, wird im Ernstfall ein Trupp aus Mitarbeitern und Feuerwehrdienstleistenden gebildet. Dieses einmalige Konzept hat sich bestens über viele Jahre bewährt. Leider übernehmen dieses Einsatzkonzept nicht alle Firmen im Landkreis Rosenheim für ihren Betrieb.

Am ersten Abend vermittelten der Lehrgangsleiter Martin Edl (Wasserburg) sowie die Ausbilder Philipp Schartner (Feldkirchen-Westerham) und Florian Wolf (Vogtareuth) im Theorieteil das Grundwissen eines Einsatzes unter CSA und welche Arten von Schutzanzügen es für einen Chemieunfall gibt. Ebenfalls enthalten waren Notsituationen, Rettungsgeräte und die Kennzeichnung von Gefahrgut.

Der zweite Ausbildungstag begann für die Teilnehmer bereits um 7.30 Uhr mit dem Bereitstellen der gesamten benötigten Ausrüstung. Anschließend wurde das richtige An- und Auskleiden eines CSA-Trägers vorgeführt, was im Anschluss jedes Team selbst durchführen musste. Einmal im Anzug, ging es für die Teilnehmer gleich zu den ersten kleinen Übungen, welche das Funken, Ablesen und Übermitteln des Flaschendruckes, Leitersteigen und das Anlegen eines Knoten unter CSA beinhalteten.

Nach einer kleinen Frühstückspause standen auch schon die ersten Belastungsübungen an, bei denen auch die Spielgeräte des benachbarten Schulhofs nicht ausgelassen wurden.

Bestens gestärkt ging es nach dem Mittagessen auf das Betriebsgelände der Firma Meggle, wo die Teilnehmer insgesamt drei Einsatzszenarien abarbeiten mussten. Das erste Szenario stellte einen Amoniakaustritt mit verletzter Person dar. Hier galt es, die Person zu retten und den Austritt durch das Schließen von Ventilen zu stoppen sowie die richtige Dekontamination der verletzten Person und der CSA-Träger durchzuführen.

Im zweiten Szenario wurde ein Unfall in einem unterirdischen Rohrtunnel simuliert. Hier galt es, die verunfallte Person zu retten und über eine Fachkraft der Firma Meggle herauszufinden, welche Flüssigkeit ausgetreten ist. Die verletzte Person befand sich rund 70 Meter im Tunnel mit vielen Abzweigungen, dieser war durch verlegte Leitungen zusätzlich stark verengt und erwärmt. Es wurde ein Trupp aus einem Mitarbeiter und zwei Feuerwehrkräften losgeschickt. Hierbei zeigte sich, wie wichtig diese Konstellation im Ernstfall ist. Kurz vor der verunfallten Person wurde zusätzlich eine Notsituation inszeniert.

Beim dritten und letzten Szenario wurde ein Unfall in einem Säurelager mit eingeklemmter Person und auslaufendem Gefahrstoff aus einem IBC-Container simuliert. Auch hier hat der eingesetzte Trupp die Lage richtig erkannt und begann sofort damit, die Person zu befreien und kümmerte sich erst beim zweiten Anmarsch um die Leckage. Es wurde ebenfalls ein inszenierter Zwischenfall eingespielt, welcher die sofortige Rettung des Partners abverlangte. Der zweite Trupp dichtete die Leckage am Behälter erfolgreich ab.

Nach einem langen Tag und erfolgreicher Beendigung aller Übungsszenarien nahmen die Teilnehmer stolz und verdient ihr Zeugnis entgegen.