Die Feuerwehr-Verantwortlichen im Landkreis Rosenheim haben ein einheitliches Konzept zur weiteren Verbesserung der örtlichen Bahn-Einheiten erarbeitet. Dabei wurden die Anregungen der Einsatzleiter*innen, der Kreisbrandinspektion, der Bahn-Einheiten, der Bahnverantwortlichen sowie die Erkenntnisse von Bahnunfällen im Landkreis Rosenheim und bundes- sowie europaweit mit einbezogen.
Ein einheitliches Konzept wurde geplant und somit die Weichen für verschiedene Anschaffungen gestellt. Vor einigen Tagen konnten für alle Bahn-Einheiten je fünf Schleifkorbtragen beschafft werden. Vorteil bei dieser Spezialtragen ist die durch den Hersteller garantierte unbegrenzte Haltbarkeit.
Eine nützliche, universal klappbare, Fahrrampe wurde ebenfalls für jede Bahn-Einheit erworben. Diese kann in zwei Teilen geklappt werden und somit als schmale oder breite Übersteighilfe bei einer Zug-Räumung dienen. Ebenfalls kann sie gute Dienste bei Wassergräben im Gleisbereich als Brücke oder auch als Ausstiegshilfe besonders in engen Bereichen an Lärmschutzwänden gut eingesetzt werden.
Kreisbrandmeister Rainer Tippel und Kreisbrandmeister Gefahrgut/Bahn Christian Hof konnten stellvertretend für das Landratsamt Rosenheim und die Kreisbrandinspektion Rosenheim die Sondergeräte mit einer kleinen Einweisung an die Bahn-Einheiten übergeben.
Für Ende Herbst 2021 ist die vorläufig letzte Beschaffung im Bahnbereich geplant. Ein sogenannter „Evakuierungssteg ICE“ wird an alle vier Standorte verteilt. Dieses Gerät kann als klappbare Leiter oder als Stegkombination verwendet werden. Sie passt ebenfalls für alle europäischen Zugeinheiten. Je nach Zugart kann sie einfach und schnell mit weiteren Hilfsgeräten installiert werden. Im unwegsamen Gelände über Hindernisse (Wassergraben) oder in engen Bereichen ermöglicht sie eine weitere Hilfestellung.
Mit diesen Anschaffungen und den vorhandenen Geräten, etwa Rettungsplattform, Rettungsrollwagen, Euro-Paletten, Bahnrettungs-Ordner, Spezialschlüssel für Schienenfahrzeuge oder Aufzugschlüssel, ist ein wesentlicher Grundstein für eine effektive Rettung in allen vier Inspektionsbereichen des Landkreises Rosenheim gewährleistet. Mit diesen vier Standorten und deren identischer Sonderausrüstung ist bei größeren Bahnunfällen eine gute Grundbasis geschaffen worden, um von allen Bahnstrecken-Seiten zu den Zugunfällen zu gelangen.
In den Einsatz- und Alarmierungskonzepten sind auch andere BOS-Einheiten, beispielsweise das Technische Hilfswerk (THW) Rosenheim, und Nachbarlandkreise sowie die Hauptfeuerwache Rosenheim mit ihren Bahn-Rollwägen hinterlegt.
Je nach Bahnunfall kann es sein, dass in der Erstphase eine Bahneinheit nicht gleich benötigt wird. Sinnvoll ist es dann, diese Spezialeinheit im Bereitstellungsraum vor Ort bereit zu halten. Meist nach der ersten Einsatzphase werden sie schließlich benötigt, da sie geeignete Geräte und das Fachwissen für Zugräumungen mitführen, die in den meisten Einsatzfällen erforderlich sind.
