Viel „Rauch“ und Blaulicht im Bad Endorfer Bahnhof

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Von Ende Oktober bis Anfang November 2024 war die Bahnstrecke München-Salzburg teilweise für Bauarbeiten gesperrt. Über 60 Baufirmen waren an verschiedenen Baustellen tätig. Diese Zeit konnten die Bahnausbilder, Notfallmanager Stefan Ernstorfer und Kreisbrandmeister Christian Hof für eine besondere spontane Eisenbahnübung nutzen.

Erfreulicherweise standen ein kurzes Zeitfenster innerhalb des Baustellenablaufs und ein Streckenabschnitt im Bereich des Bad Endorfer Bahnhofs für eine Übung zur Verfügung. Die „LEO“-Lokalbahn, Eugen Froschmayer und sein Team, stellten ein Triebfahrzeug mit einem Güterwagen auf ihrem Gleisanschluss zur Verfügung.

Angenommen wurde ein sogenannter Heißläufer – eine unzulässig hohe Erwärmung eines Radsatzlagers. Im Zug befanden sich acht Fahrgäste. Durch die Überhitzung des Radsatzlagers kam es zu einem kleinen Brand im Güterwagen, der als Werkstattwagen dient. Die anrückenden Einsatzkräfte der Feuerwehren Bad Endorf und Hemhof mussten sich erst ein Lagebild über die schwer zugängliche Einsatzstelle machen.

Mit den Sondergeräten der Bahn-Einheit wurden die Spezialgeräte zum Schadensort auf der Schiene herangebracht. Eine umfangreiche Wasserversorgung musste ebenfalls erfolgen. Schnell und professionell wurden die Fahrgäste (Jugendfeuerwehren Bad Endorf und Hemhof) in Sicherheit gebracht und betreut. Für die Einsatzleitung war der Einsatzort eine große Herausforderung, da in diesem Gleisabschnitt zwei Notfallmanagements der Eisenbahnbetreiber zum Tragen kommen.

Zum einen ist das Notfallmanagement der „LEO“-Lokalbahn (Notdienst Privat-Eisenbahnbetreiber) auf dem Gleis 1 und das DB-Notfallmanagement (Notfallmanager) auf dem Gleis 2 bis 4 zuständig. Hier zeigte sich, wie wichtig es ist, dass beide Notfallmanagements gemeinsam mit der Feuerwehreinsatzleitung in einer Einsatzleitung zusammenkommen und ihre Maßnahmen jeweils besprechen.

Nach dem erreichten Übungsziel gab es vor Ort am „Unglückszug“ eine Übungsbesprechung, wobei hier die schwierige örtliche Unterscheidung „DB-Gleis/Privat-Gleis“ direkt in Augenschein genommen werden konnte. Beide Notfallmanagements stellten sich den Einsatzkräften vor und zeigten ihre unterschiedlichen Erkennbarkeiten. Im Anschluss spendierte die Feuerwehr Bad Endorf allen Eisenbahnern und Einsatzkräften eine Brotzeit.

Ein großer Dank geht an die „LEO“-Lokalbahn, die kostenlos ihre Fahrzeuge und Mannschaft zur Verfügung gestellt hat.