Besondere Auszeichnung für herausragende Leistungen

Das Steckkreuz ist die höchste Auszeichnung, die im bayerischen Feuerwehrwesen verliehen werden kann. Oberbayerns Regierungspräsidentin Brigitta Brunner persönlich heftete das golden gefasste, schlanke Kreuz mit diagonal verlaufenden roten Flammen und dem kleinen bayerischen Staatswappen in der Mitte an die Uniformjacken von zehn verdienten Feuerwehrmännern aus ganz Oberbayern, darunter aus dem Landkreis Rosenheim Kreisbrandrat Richard Schrank und Kreisbrandmeister Max Goldbrunner.

Im Bibliothekssaal im Augustiner Chorherrenstift auf Herrenchiemsee betonte Brunner, dass diese Auszeichnung nur an besondere Persönlichkeiten verliehen wird. „Bayern ist stolz auf Sie“, sagte die Regierungspräsidentin, „durch Ihren Einsatz vermitteln Sie Werte wie Solidarität, Gemeinsinn und Verantwortungsbewusstsein. Ich halte Sie für Botschafter unserer Demokratie, denn Sie leben diese Werte.“ Brunner vergaß nicht, sich bei den Frauen zu bedanken: „Sie können das nur machen, wenn Ihre Frau dahintersteht.“

Sowohl die Regierungspräsidentin als auch der gastgebende Rosenheimer Landrat Wolfgang Berthaler wiesen auf den besonderen Ort der Ehrung hin. Im Augustiner Chorherrenstift verfasste ein Verfassungskonvent das Grundgesetz. „Der passende Ort“, sagte Berthaler und schlug einen Bogen zur Bedeutung des Ehrenamtes: „Ohne euer großes Engagement würde unsere Gesellschaft so nicht bestehen.“ Der Landrat räumte ein, dass ein ehrenamtlicher Einsatz immer schwieriger werde. „Feuerwehrler werden angepöbelt und behindert“, sagte Berthaler, „aber in euch brennt ein Feuer.“ Er bedankte sich für die Leistungen und wünschte allen Frauen und Männer in der Feuerwehr: „Kommt von euren Einsätzen immer gut nach Hause.“

Kreisbrandrat Richard Schrank erhielt die höchste Feuerwehr-Auszeichnung für die Koordination des Einsatzes beim Zugunglück am 9. Februar 2016 bei Bad Aibling. Dadurch gelang es, die eingeklemmten Verletzten so schnell wie möglich zu befreien und in Krankenhäuser zu bringen. Zudem zeichnete sich Schrank besonders während der Hochwasser-Katastrophe im Juni 2013 aus. Durch seinen Einsatz trug er maßgeblich dazu bei, dass einer der wichtigsten Deichabschnitte der Mangfall gehalten und die großflächige Überflutung der Städte Rosenheim und Kolbermoor mit mehreren 10.000 Betroffenen verhindert werden konnte.

Das Zugunglück bei Bad Aibling wurde auch für Kreisbrandmeister Max Goldbrunner zur besonderen Herausforderung. Er war als einer der ersten vor Ort, übernahm die Lageerkundung, koordinierte beteiligte Kräfte und sorgte so dafür, dass viele Menschenleben gerettet wurden. Darüber hinaus erwarb sich Goldbrunner bei zahlreichen Autobahneinsätzen die Anerkennung der Feuerwehren im Landkreis Rosenheim.

Beim anschließenden Abendessen rückte Kreisbrandrat Richard Schrank die Teamleistung bei den Einsätzen in den Mittelpunkt seiner kleinen Ansprache: „Die Auszeichnung ist eine große Ehre, aber wir nehmen sie heute nur stellvertretend für alle am Einsatz Beteiligten entgegen.“