Category Archives: Fachbereich 05

23Apr/18

Für Bahnunfälle bestens gerüstet

Seit vergangenem Herbst gibt es im Landkreis Rosenheim vier Feuerwehrstandorte, die eine Zusatzausbildung speziell für Bahnunfälle erhalten haben und über die dafür benötigte Ausrüstung verfügen. Bei Bahnunfällen ist wie auch bei jedem anderen Feuerwehreinsatz die Ortsfeuerwehr als Einsatzleitung zuständig. Die vier sogenannten Bahnfeuerwehren werden dann zusätzlich zur Unterstützung der Feuerwehren vor Ort entweder sofort von der Integrierten Leitstelle Rosenheim mitalarmiert oder können bei Bedarf nachgefordert werden.

Für den Altlandkreis Wasserburg übernehmen diese Aufgaben die beiden Feuerwehren der Stadt Wasserburg am Inn. Im Einsatzfall rücken somit der Rüstwagen der Feuerwehr Wasserburg und der Versorgungs-LKW der Feuerwehr Attel-Reitmehring mit den geforderten Einsatzgeräten wie Bahnrettungsplattformen, Schleifkorbtragen, Paletten, Bahnschlüssel, etc. zur Unfallstelle aus. Zu diesem Zweck fand kürzlich eine Gemeinschaftsübung der beiden Wehren statt. Simuliert wurde ein Zugunfall auf dem Bahngleis der ehemaligen Altstadtbahn an der Bahnunterführung der Bundesstraße 15. Im Vordergrund standen die Evakuierung der Fahrgäste beziehungsweise der Transport der Verletzten (dargestellt durch Mitglieder der beiden Jugendfeuerwehren). Der Unfallort des Zuges befand sich in nicht befahrbarem Gelände. Mit Hilfe der Bahnrettungsplattformen mussten das benötigte Material auf den Schienen zur Einsatzstelle sowie die gehunfähigen Personen zur Verletztensammelstelle transportiert werden.

Zusätzlich wurde von einer erhöhten Feldstraße aus über den Wassergraben neben dem Bahngleis ein zweiter Zugang zum Zug mittels Bohlen, Paletten und Leitern gebaut, um die gehfähigen Passagiere zu evakuieren. Während eines solchen Einsatzszenarios muss von den Feuerwehren eine Vielzahl an Aufgaben bewältigt werden: Die Betreuung der Fahrgäste beziehungsweise Einstufung der Verletzungen, der Aufbau der Verletztensammelstelle mit Übergabe an den Rettungsdienst, die Bereitstellung der Materialien und die Sicherstellung des Brandschutzes sind nur einige davon.

Da es nicht die erste Gemeinschaftsübung zum Thema Bahnunfall der beiden Wehren war, gab es bei der anschließenden Einsatzkritik auch keine Punkte oder Abläufe zu bemängeln. Vielmehr hatte man mit dieser Übung die Möglichkeit gefunden, mehrere kleine Dinge weiter zu optimieren, um in Zukunft bei derartigen Schadenslagen noch besser handeln zu können. Dass diese Zusatzaufgabe „Bahnfeuerwehr“ von den beiden Stadtfeuerwehren sehr ernst genommen wird, zeigte sich vor allem auch an der regen Übungsbeteiligung; beide Wehren waren mit insgesamt rund 60 Personen vor Ort.

 

19Apr/18

CSA-Träger spielten Minigolf

Jährlich müssen Chemikalienschutzgeräteträger verschiedene Pflichtaufgaben nach den Feuerwehr-Vorschriften und Dienstvorschriften ablegen. Dabei müssen sie vier Voraussetzungen erfüllen: Theorie- Schulung, Atemschutzübungsanlage, Einsatzübung mit Atemschutz, Übung unter den Chemikalienschutzanzügen (CSA). Wird eine Voraussetzung nicht erfüllt, darf und kann das jeweilige Feuerwehrmitglied so lange nicht mehr unter Atemschutz beziehungsweise CSA tätig sein, bis diese Vorgaben wieder erfüllt worden sind.

Vor wenigen Tagen konnten der neue 2. Kommandant der Feuerwehr Prien am Chiemsee, Samuel Witt, und sein Gefahrgutbeauftragter Maximilian Reh eine ganz besondere Übung organisieren. Witt ist auch als Landkreis-Ausbilder (KBI-Bereich 3) für den Fachbereich „Atemschutz“ tätig und kennt die vielen Herausforderungen sowie Probleme, welche die Spezialisten unter Atemschutz oder Chemikalienschutz bewältigen müssen.

Bislang wurden die CSA-Träger durch verschiedene Tätigkeiten an die körperlichen Grenzen gebracht sowie auch ihr handwerkliches Geschick ständig getestet. Dabei arbeiteten sie oft an Rohrleitungen, Flanschen, Containern, etc. und versuchten diese Übungsleckagen abzudichten.

Dabei spielt auch die Verständigung mit Sprechfunkgeräten eine große und wichtige Rolle. Bis dato konnte noch kein Hersteller von Sprechfunkgeräten gefunden werden, der optimale Lösungen für das Funken unter dem CSA einfach, praktisch und wirkungsvoll ermöglicht, denn die Geräteträger sind in diesen Anzügen von der Außenwelt abgeschnitten. Oft bleibt ihnen nur eine Verständigung per Handzeichen übrig.

Bei der diesjährigen CSA-Ausbildung ging die Feuerwehr Prien jetzt neue Wege. Sie lud alle CSA-Träger zum Golfspielen am Minigolfplatz ein. Die Familie Kaufmann (Inhaber des Minigolfplatzes) sponserte diese Übungsmöglichkeit. Zuerst belächelten einige CSA-Träger diese Übungsidee, mussten später aber zugeben, dass die Anforderungen sehr hoch waren.

Von der Außenwelt abgeschnitten zu sein, die schlechte Sicht unter den Spezialanzügen, natürliches Abendlicht ohne künstliche Beleuchtung, der kleine Spielball und dessen genaues Einführen, das Beschriften des Spielbogens und die Koordination der jeweiligen Spieler brachten alle an ihre Leistungsgrenzen.

Diese besondere Übung „CSA-Minigolf“ fand nicht nur bei den CSA- Trägern volle Begeisterung, sondern auch in der Medienwelt. Von der Chiemgau-Zeitung bis zu Antenne Bayern wurde über den Übungsabend berichtet.

 

08Apr/18

Abschluss eines CSA-Lehrgangs in Feldkirchen-Westerham

Durch die starken Meldezahlen im Landkreis Rosenheim werden dieses Jahr vier Grundlehrgänge für Chemikalienschutzanzug (CSA)-Träger angeboten, welche alle mit mehr als der Standardbesetzung von acht Teilnehmern durchgeführt wurden/werden. Beim jüngsten Lehrgang in Feldkirchen-Westerham nahmen sogar zwölf Feuerwehrmänner teil, was auch das Mitwirken von drei Ausbildern erforderte. Der Lehrgangsleiter Philipp Schartner (Feldkirchen-Westerham) konnte sich dabei über die Unterstützung durch CSA-Ausbilder Martin Edl (Wasserburg) und Fach-Kreisbrandmeister Christian Hof (Prien) freuen. Ein großer Dank gilt hier auch allen Helfern der Feuerwehr Feldkirchen-Westerham, die bei der Ausbildung mitgewirkt, die Einsatzübungen auf- und abgebaut, bei diesen mitgespielt, für die Verpflegung gesorgt sowie anderweitig unterstützt haben.

Am Theorieabend wurden Grundwissen über den Ablauf eines Gefahrguteinsatzes und die verschiedenen Arten von Schutzanzügen für solche Lagen besprochen. Auch geeignete Rettungsgeräte für Notfallsituationen und das Beschreiben von Gefahrgutkennzeichen waren darin enthalten.

Am darauffolgenden Tag gewöhnten sich die Teilnehmer mit verschiedenen praktischen Übungen an das Arbeiten im CSA. Nach kleineren Handhabungseinheiten, bei denen die Teilnehmer beispielsweise im CSA funkten und die Verständigung testeten, prüften die Ausbilder die körperliche Belastbarkeit der Träger, was bei dem wolkenlosen, strahlenden Sonnenschein einen Rundlauf auch über den Spielplatz der Mittelschule Feldkirchen beinhaltete. Anschließend wurde gemeinsam der Dekontaminationsplatz Stufe II eingerichtet und der Ablauf durchgesprochen.

Nachmittags arbeiteten die Träger zwei Einsatzlagen ab. Die erste Lage stellte einen Staplerunfall dar. Dabei wurde eine Mischgutpalette von einem IPC-Container gestoßen und eine Person verschüttet. Die Kanister der Mischgüter wurden teilweise beschädigt und somit die Person stark kontaminiert. Nach der Personenrettung und Stofferkundung mussten die Mischgüter separiert und aufgefangen werden. Bei beiden Lagen wurden die Teilnehmer, die im Gefahrenbereich eingesetzt waren, einer Grobdekontamination unterzogen.

In der zweiten Einsatzübung wurde ein Unfall beim Umfüllen von Gefahrgut aus einem Mehrkammer-Tankwagen in einen feststehenden Container dargestellt. Bei der Rettung des verunglückten LKW-Fahrers führte ein Zwischenfall zu einer Notsituation eines CSA-Trägers. Bei der anschließenden Sofortrettung des CSA-Trägers sowie des LKW-Fahrers wurden parallel zwei Not-Dekontaminationen mit Erfolg durchgeführt. Als „Tankwagen“ konnte das neu in Dienst gestellte Wechselladerfahrzeug (Feldkirchen-Westerham 36/1) mit AB-Wassertank genutzt werden.

Dieses neue Einsatzfahrzeug kann in Zukunft auch von der Integrierten Leitstelle Rosenheim (neue ABEK) alarmiert werden oder zusätzlich im Einzelfall von der Kreisbrandinspektion sowie von den Kreisfeuerwehren in Großschadenslagen auf Anforderung hinzugezogen werden. Zur Verfügung stehen folgende Abrollbehälter:

  • AB-Wasser – 10.000 Liter Wasser
  • AB-Logistik – diverse Rollcontainer mit Planenaufbau
  • AB-Elektro – 145 KVA-Stromaggregat (Einspeisung von Gebäudekomplexen, Altenheimen, Einspeisung bei z.B. den Triebfahrzeugen vom Meridian)
  • AB-Mulde – mit Alu-Bordwänden und Lastösen zum Verladen von Feldkirchen-Westerham 39/1 (Stapler) oder dem Sandsackfüllsystem sowie anderen geforderten Geräten
  • AB-Sandsack – Mulde mit mehreren Paletten bereits gefüllter Sandsäcke

Nach erfolgreicher Beendigung der Übungen bekamen die CSA-Träger ihre Zeugnisse vom Fach- Kreisbrandmeister Gefahrgut/Schienenverkehr Christian Hof überreicht. Zusammen wurden noch alle benötigten Übungsgerätschaften aufgeräumt und die ausgebildeten CSA-Träger konnten wieder zu ihren Stützpunkten mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen zurückkehren. Der „Grundstein“ ist gelegt, aber jetzt folgt die große Verantwortung der jährlichen Auflagen (z.B. jährliches praktisches CSA-Tragen sowie die Auflagen der Atemschutzgeräteträger-Theorie, Schulungen, praktische Übung in der Atemschutzübungsanlage).2018 bieten wir zusätzlich Trainingstage im Lehrgangsportal des Kreisfeuerwehrverbandes Rosenheim an. Dies sind z.B. TUIS-Trainingstag Infraserv, Gendorf, TUIS-Trainingstag Wacker, Burghausen, und im September Übungskesselwagenzug der Deutschen Bahn. Über zahlreiche Teilnahme freut sich das Ausbilderteam.

 

20Feb/18

Pilotlehrgang: Grundlagen Messen bei CO-Einsatzlagen

Gefahrgut-Ausströmungen, verschiedene Arten von Brandrauch und die Gefahren für Menschen, Tiere, Umwelt und Sachwerte festzustellen und richtig zu beurteilen ist eine schwierige Aufgabe für die Feuerwehren. Der Landkreis Rosenheim hat deshalb unter dem Fachbereich Gefahrgut elf Fachuntergruppen aufgestellt, wozu auch der Fachbereich „Messen“ gehört.

Für jeden Fachbereich stehen eigene Spezialisten zur Verfügung. Das Thema Messen betreuen Florian Prassberger (Gefahrgut-Einheit Prien-Bernau sowie bei ATF München) und Markus Heimbuchner (FF Kolbermoor). Auf den Einsatzdienst bezogen wurden zwei Alarmschleifen „Messen“ aufgebaut. Die Alarmschleife „Messen Feuerwehr Kolbermoor“ ist eine Gruppe mit ca. fünf bis zehn erfahrenen Feuerwehrkollegen, die sich auf die Messgeräte z.B. CO-Messung, PID, etc. eingestellt haben.

Die zweite Alarmschleife „Messen Feuerwehr Bernau“ besteht ebenfalls aus rund fünf bis zehn erfahrenen Feuerwehrkollegen, die sich mit den verschiedenen Messgeräten des Messkoffers „Bayern“, z.B. Vielfachmessgerät, CMS-Messgerät, Strahlenschutzmessgerät, etc. beschäftigen.

Die beiden unterschiedlichen Messeinheiten können zusätzlich von jedem Einsatzleiter über die Integrierte Leitstelle Rosenheim nachalarmiert werden. Diese rücken in der Regel mit einem Kleinfahrzeug mit zwei Einsatzkräften an.

Markus Heimbuchner hat beim Pilotlehrgang besonders das Thema „CO-Messungen und Untere sowie Obere Explosionsgrenzen“ als wichtige Grundlage für jede Feuerwehr mit Messtechnik angesehen. Bei diesen Basis-Messungen sind viele einfache praktische Vorgehensweisen zu beachten. Oft sind es „nur“ Alltagseinsätze, die gelegentlich Rätsel aufweisen. Etwa: Warum haben mehrere Personen Kopfschmerzen, obwohl sie nicht in der Brandwohnung waren beziehungsweise „nur“ daneben oder darüber wohnen? Oder: Unbekannter Geruch im Gebäude? Sind noch giftige Gase in der Brandwohnung?

Heimbuchner konnte bei seinem Vortrag viele praktische Erfahrungen aus seinem Berufs- und Feuerwehrleben erzählen und mit praktischen Beispielen an seinem Übungsmodell „Messen“ vorführen. Die Teilnehmer arbeiteten mit ihren eigenen mitgebrachten Messgeräten eigenständig mit und konnten so Erfahrungen gewinnen.

Nicht nur die Vorhaltung von Messgeräten ist wichtig, sondern deren ständige vorgeschriebene Wartung fristgerecht durchzuführen und zu dokumentieren. Dies erfordert je nach Hersteller viel Zeit und es entstehen auch enorme Kosten.

Feuerwehren mit Spezialmessgeräten sind in der ILS- Rosenheim im Einsatzleitprogramm hinterlegt und werden je nach Einsatzmittelketten automatisch für die Grundmessungen alarmiert. Die Spezialmessgeräte sind nur vereinzelt bei bestimmten Ortsfeuerwehren vorgehalten und werden auch im Bedarfsfall außerhalb des Einzugsgebietes der Ortsfeuerwehr mit alarmiert. Sind umfangreichere Messungen nötig, können zusätzlich die Messeinheiten „Kolbermoor“ oder „Bernau“ angefordert werden.

Wegen der großen Nachfrage werden 2018 noch weitere drei Lehrgänge „Grundlagen Messen“ angeboten. Diese werden im Lehrgangsportal hinterlegt.

Auf Wunsch der Feuerwehren wird Markus Heimbuchner in Zukunft jedes Jahr eine Sonderschulung „Messen“ mit verschiedenen Themenbereichen anbieten. Bei speziellen weiteren Anfragen und Wünschen wird gebeten, den Bedarf an Kreisbrandmeister Gefahrgut/Schienenverkehr, Christian Hof, zu senden.

 

29Jan/18

Grundlehrgang “Schienenverkehr im Landkreis Rosenheim”

Der Landkreis Rosenheim ist nicht nur beim Straßenverkehr, sondern besonders beim Schienenverkehr ein besonderes Drehkreuz in Bayern beziehungsweise in der Bundesrepublik Deutschland. Die Bedeutung ist jedermann bewusst und das Thema „Brenner-Basistunnel-Zulaufstrecke“ wird dies in den nächsten Jahren noch besonders hervorheben. Eine weitere Besonderheit ist der DB-Bahnverkehr und deren ca. 400 Unter- bzw. Privatgesellschaften und die vielen Privatbahn-Betreiber und Firmen- Gleisanschlüsse im Einsatzgebiet.

Bei einem Grundlehrgang „Hilfeleistung Deutsche Bahn AG und Privatbahnen im Landkreis Rosenheim“ konnten im Feuerwehrgerätehaus Bad Endorf von den Landkreisausbildern „Schienenverkehr“ (Notfallmanager Alois Kölnberger, Wolfgang Fischer, Betriebsleiter Stefan Sachmann, KBM Gefahrgut Schienenverkehr Christian Hof) die Grundlagen und die vielen Besonderheiten aufgezeigt werden.

Im Landkreis Rosenheim gibt es in jedem KBI-Bereich eine Feuerwehr („Bahnfeuerwehr“), die sich mehr mit dem Thema Schienenverkehr beschäftigt. Diese wurden mit besonderen Geräten ausgestattet, z.B. Bahnrettungsplattformen, Euro-Paletten, DB-Aufzugschlüssel, Zu- und Wegekarten, Informationsordner, Bahnerdung usw. Die jeweilige Bahneinheit kommt bei einem Einsatz mit zwei Einsatzfahrzeugen (Rüstwagen, LKW-Versorger mit Bahnrettungsplattformen) zur Unterstützung der Ortsfeuerwehr.

Zwei Feuerwehren (FF Kolbermoor, FF Bad Endorf) übernehmen zusätzlich das Thema „Bahnerdung“. Dafür müssen sie ständig verschiedene Schulungen durch laufen.

Alle zwei Jahre muss das Thema „Bahnerdung“ von der DB AG geschult und die praktische Prüfung abgenommen werden. Jedes Jahr bietet das Notfallmanagement bzw. NFM Kölnberger zusätzlich zwei praktische Abende im Bahnhof Rosenheim zum Bahnerden unter „Aufsicht vom Notfallmanager“ an. Zudem haben sich die beiden Feuerwehren an ihren Gerätehäusern als kleine Übungsmöglichkeit, gesponsert von der DB AG, eine „Oberleitung“ installiert, um das Ein- und Aushängen zu trainieren.

Beim Grundlehrgang konnten die Teilnehmer diese Geräte, Fahrzeuge sowie Übungsanlage “Oberleitung” vor Ort besichtigen. Damit das theoretische Grundwissen mehr in die Praxis beziehungsweise in die Routine übergeht, wurde ein kleines Planspiel „Bahnunfall“ angeboten. Hierfür stehen derzeit vier eigens gebaute Übungsmodelle zur Verfügung, damit auf die jeweiligen Besonderheiten des Landkreises Rosenheim besser eingegangen werden kann. Bei diesem Lehrgang war z.B. die Planspielplatte „Lärmschutzwände-Bahnstörungen” in diesen möglichen Einsatz-Abschnitten sehr gefragt.

Bei dem Dialog-Vortrag konnten die Teilnehmer Fragen stellen und nach dem Vortrag bei den Gesprächsrunden vertiefen. Es zeigte sich bei diesen einzelnen Gesprächen, dass viele Wünsche nach verschiedenen Ausbildungen und Besichtigungen bestehen. Leider wussten einige Teilnehmer nicht, welches Lehrgangs- und Besichtigungsangebot etc. jährlich vom Ausbilderteam „Schienenverkehr“ angeboten werden.

Deshalb wird hiermit noch einmal auf das Lehrgangsportal des Kreisfeuerwehrverbandes Rosenheim hingewiesen.

Die nächsten einmaligen Termine 2018 sind z.B. Besichtigung der BOB-Bahn mit der Einweisung auf die Besonderheiten und Eindringmöglichkeiten der Triebzüge “Talent und Integral“ im April (21.04.2018) in Lenggries sowie im September (an drei Tagen je zwei Schulungstermine am Nachmittag oder Abend, 18. bis 20.09.2018) am einzigartigen Kessel-Übungszug (3 Wagen) der DB AG.

Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung im Lehrgangsportal.

Neben den oben genannten Hauptausbildern „Schienenverkehr“ stehen viele weitere Fachleute der verschiedenen Verkehrsunternehmen zu Verfügung. Es sind dies die Südostbayernbahn, Meridian, BOB, usw. Ebenso Privatbahnbetreiber, z.B. Wendelsteinbahn, LEO-Bahn, Chiemseebahn sowie Firmen mit Gleisanschlüssen, z.B. Heinzel-Paper, Dettendorfer, usw.

Zu allen Fachpersonen besteht ein positiver persönlicher Kontakt. Jeder kennt jeden und wir fühlen uns als eine „kleine Familie“. Für Fragen, Wünsche und Anregungen stehen die Ausbilder „Schienenverkehr“ jederzeit zur Verfügung und bitten diese an KBM Gefahrgut/Schienenverkehr Christian Hof zu senden.

 

11Dez/17

Informationsaustausch „Feuerwehr-Notfallhilfe Meridian und BOB“

Zu einem Workshop der Bediensteten der Notfallhilfe „Meridian und BOB“ wurde FKBM Christian Hof vom Leiter der Notfallhilfe Meridian/BOB, Herr Ebert (z.B. Lehrlokführer und Simulator- Ausbilder, ÖBL Notfallmanagement, etc.), in die Betriebsräume nach Rosenheim eingeladen. 18 Mitarbeiter/-innen aus den verschiedenen Landkreisen beziehungsweise aus Südbayern nahmen an der Veranstaltung teil. In einem kurzen Vortrag wurden die besonderen Leistungen und Geräte der Landkreisfeuerwehren (Rosenheim) bei Bahneinsätzen sowie das neue Konzept (ABEK) aufgezeigt.

Ein weiterer Veranstaltungspunkt war dem Thema „Evakuierung“ gewidmet. Dabei konnten die verschiedenen Sicht- und Arbeitsweisen des Notfallmanagers, der Notfallhilfe und der Feuerwehr erörtert werden. Wertvolle Informationen und Tipps konnten gewonnen werden, die bei einem Einsatz in Zukunft umgesetzt werden können. Das gegenseitige Kennenlernen war für beide Fachbereiche sehr wichtig sowie für die Zukunft in den verschiedenen Bereichen, etwa bei Ausbildungs-Einsätzen. Für das kommende Jahr konnte ein besonderer einmaliger Termin (Einweisung in den Dieselzug Integral und den Dieselzug Talent) in Lenggries vereinbart werden.

05Dez/17

Bahnausbilder und Notfallmanager bildeten sich weiter

Der Landkreis Rosenheim ist ein großes und wichtiges Drehkreuz im Bahnverkehr. Viele Bahnbetreiber nutzen dieses Streckennetz. In den letzten Jahren haben sich daher die Bahnausbilder, Notfallmanager und viele BOS-Organisationen des Landkreises Rosenheim bei den verschiedenen Bahnbetreibern fortgebildet.

Verschiedene Triebfahrzeuge (z.B. Integral und Talent) der Bayerischen Oberlandbahn bedienen unter anderem den Landkreis Miesbach. Vom Diesel-Triebzug „Integral“ fahren derzeit knapp, 20 Stück und vom neueren Diesel-Triebzug „Talent“ rund 300 Fahrzeuge auf den verschiedenen Streckennetzen. Durch die neue Alarmierungsbekanntmachung (ABEK) können im Einzelfall Hilfskräfte aus dem Landkreis Rosenheim vom Landkreis Miesbach zur Unterstützung bei Notfällen angefordert werden.

Die oben genannten Triebfahrzeuge fahren gelegentlich auch im Landkreis Rosenheim. Deshalb wollten sich die Bahnausbilder und Notfallmanager im Betriebswerk der BOB in Lenggries weiter bilden. Der zuständige Werkstattleiter führte die Experten durch die Wartungshallen und gab Einblicke in die Besonderheiten der zwei verschiedenen Triebfahrzeuge. Diese wertvollen und interessanten Hinweise möchte das Ausbilderteam nicht nur bei den Bahnschulungen weitergeben, sondern eine gesonderte Halb-Tagesausbildung vor Ort anbieten.

Im Frühjahr 2018 wird deshalb ein Fortbildungstag für die Landkreisfeuerwehren sowie für die verschiedenen BOS- Organisationen des Landkreises Rosenheim angeboten.

19Nov/17

Neue CSA-Träger im Inntal

Auch im Oktober 2017 konnten sich wieder neue CSA-Anwärter an einem Theorieabend sowie einem fordernden Praxistag unter den wachsamen Augen der Ausbilder beweisen. Neun Teilnehmer der Feuerwehren aus Kiefersfelden, Degerndorf und Oberaudorf erlernten am Theorieabend die Grundlagen eines Gefahrguteinsatzes sowie die Kennzeichen gefährlicher Güter.

Das theoretische Verhalten in Gefahren- beziehungsweise Notsituationen und die damit einhergehenden Rettungsmöglichkeiten waren mitunter zentrale Themen. Nachdem die Teilnehmer die verschiedenen Variationen von Chemikalienschutzanzügen kennengelernt hatten, durften sie gleich am nächsten Tag selbst in einen solchen steigen.

Die diversen Gewöhnungs- und Belastungsübungen wurden mit Bravour gemeistert. Unter dem Aspekt Sicherheit wurde vor allem das richtige Verhalten im sogenannten Dekonbereich eingeübt. Um auch in Notfallsituationen adäquat handeln zu können, wurden solche in die Übungen integriert. Das erlangte Wissen konnte zuletzt in zwei Einsatzübungen unter Beweis gestellt werden. Nach Abschluss der gemeinsamen Aufräumarbeiten durften am Ende des Lehrgangs alle ein Zeugnis entgegennehmen.

 

03Nov/17

Ein Trainingstag der besonderen Art

Zum fünften Mal in Folge gelang es Kreisbrandmeister Christian Hof, einen speziellen Trainingstag an der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried für die Landkreisfeuerwehren zu bekommen. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf den Bereichen Gefahrgut und Bahnbetrieb. Acht Feuerwehren konnten mit sieben Einsatzfahrzeugen (ELW, LF, TLF, 2x RW, 2x Versorger, HLF) und 24 Teilnehmern zu diesem Trainingstag fahren. Zuvor wurden an einem Vorbereitungsabend bei der Feuerwehr Bernau die gesamten Feuerwehren zu einem einheitlichen gemeinsamen Übungszug zusammengestellt und kurz ausgebildet. Dabei standen das gegenseitige persönliche Kennenlernen, Kameradschaft, Fahrzeugkunde, Einsatztaktik sowie das einheitliche Auftreten am Übungstag im Mittelpunkt.

Der sehr straffe Ausbildungsplan umfasste acht verschiedene Einsatzübungen. Dabei wurden auch die neuen Begriffe der ABEK (Alarmierungsbekanntmachung der ILS Rosenheim) verwendet die seit Tagen in der Praxis verwendet werden. Die Feuerwehrschule Geretsried vergab für diese Aufgaben unterschiedliche digitale Funkgruppen an die Feuerwehreinheiten.

 

Einsatzlagen (Alarmfax) waren zum Beispiel:

Schlagwort: T2910 THL 3- VU- 1 oder 2 PKW, Person eingeklemmt

Lage: Unterfahrener Güterzug – PKW gegen Güterzug – 1x Person eingeklemmt auf Motorhaube – 3 Insassen im PKW verletzt

 

Schlagwort: A1817 ABC THL BIO/Chemie- Gefahrstoff- Gefahrstoff THL VU Chemie Zug

Lage: PKW gegen Kesselwagen der DB AG (Natriumlauge) – 1x Person eingeklemmt – Austritt Produkt – 1x Person BWL in Lokomotive

 

Schlagwort: A1214 – ABC 2 – Gefahrstoff/Gasaustritt im Freien

Lage: Gasaustritt aus Erdgasleitung

 

Schlagwort: Vorführung inklusive Einsatzübung klein

Lage: Austritt Erdgas im Gebäude – Funke – Gasexplosion

 

Schlagwort: A1310 – ABC 3 – Gefahrstoff/Austritt große Menge

Lage: Austritt – Produkt aus Heizölkesselwagen auf Industriegebiet

 

Schlagwort: T3613 – THL VU Flugzeug 2 – Luft-/Kleinflugzeug

Lage: Abgestürzter brennender Militärhubschrauber am Boden (2 Personen vermisst) – Kleinflugzeug (Cessna) im Baum (2 Pers. eingeklemmt)

 

Schlagwort: B1315 – Brand Gewerbe/Industrie – Lagerhalle

Lage: 2 Personen, davon eine Person am Dachfenster, Brand im 2. OG, Bahngleis neben Lagerhalle und Lagerbereich mit Gefahrgut

Schlagwort/Lage: 1x bewusstlose Person im Arbeitsbereich (Lager) mit radioaktiven Stoffen

 

Bei allen Übungen wurde der Schwerpunkt der Trainingsleiter auf das Abarbeiten der „Gefahrenmatrix“, der „GAMS“-Regel und dem „Regelkreis“ gelegt sowie deren Reihenfolge. Dabei standen die Menschenrettung mit einfachen Mitteln und der Eigenschutz der Einsatzkräfte im Vordergrund. Das richtige Zusammenarbeiten mit der Leitstelle (kurze, klare Lagemeldungen) sowie mit dem Rettungsdienst (z.B. Nachforderung von Rettungswägen – pro Person ein RTW mit grobem Verletzungsbild) sind von größter Bedeutung für die professionelle Abarbeitung eines Einsatzes. Die Grenzen beziehungsweise die Zuständigkeiten der Feuerwehr für Maßnahmen wurden den Führungs- und Mannschaftskräften in vielen Übungen aufgezeigt. Jeder Teilnehmer konnte alle Führungsaufgaben sowie Mannschaftsaufgaben bei diesen Übungen in Bezug auf die eigenen Bedürfnisse durchlaufen und viele Erkenntnisse gewinnen, die in den künftigen Ausbildungen vor Ort in den heimischen Feuerwehren verbreiten und umsetzen werden können.

Im Abschlussgespräch waren alle Teilnehmer sowie Ausbilder mit den erbrachten Leistungen sehr zufrieden. Wieder einmal zeigte der Landkreis Rosenheim, dass es möglich ist, mit den unterschiedlichsten Feuerwehren sowie Teilnehmerkreisen eine harmonische, kameradschaftliche, eingeschworene Gemeinschaft aufzubauen und entsprechend aufzutreten. Dies beeindruckte die Trainingsausbilder total, das sie es in dieser perfekten Form nicht kannten. Das „Wir-Gefühl“ ist und war auch an diesen Tag mehr als beeindruckend. Achteinhalb Stunden gaben diese Feuerwehreinheiten ihr bestes. Jeder war für den anderen da bis zur vollständigen Erschöpfung. Ein „nicht gehen“ oder „aufgeben“ gab es zu keiner Zeit. Es stellte sich auch wieder einmal heraus, dass es bei einem ABC- Schlagwort (ABC 2 und ABC 3) sinnvoll ist, wenn die erste anrückende Feuerwehreinheit (HLF oder LF) ihren Atemschutztrupp auf Anfahrt mit einem Schutzanzug (Form 2-Einwegschutzanzug) ausrüsten lässt.

Ein Funkkonzept für solche Einsatzlagen nach der Erstphase ist ebenfalls von großer Bedeutung. Die Verwendung von EX-Funkgeräten wäre ebenso sinnvoll wie in der Erstphase mit einfachen Mitteln die Gefahr zu stoppen, bis weitere Sonderfahrzeuge beziehungsweise Sondereinheiten und Fachpersonen eintreffen. Eine Erkundungsliste sowie eine Checkliste für Feuerwehren mit Messtechnik sollte mehr Anwendung finden. Mit diesen Kenntnissen ging ein gut 14-stündiger Ausbildungstag zu Ende. Wegen dem großen Interesse versuchen wir auch für 2018 einen Trainingstag an der Feuerwehrschule Geretsried zu bekommen. Auf Wunsch werden wir versuchen, den Schwerpunkt 2018/19 auf Gas-Einsatzlagen, Brandbekämpfung (Anwendung neue „Ampel- Regelung“), neue Antriebstechniken und Gefahrgut zu legen. Auch ein gemeinsamer Trainingstag mit den Fachbereichen Atemschutz und Gefahrgut/Schienenverkehr ist angedacht.

30Okt/17

Geräte zur Bahnerdung übergeben

Kurz vor der Umstellung auf die neue Alarmierungsbekanntmachung (ABEK) konnte die Deutsche Bahn, vertreten durch den Notfallmanager Alois Kölnberger, nun Gerätschaften zur Bahnerdung an die Feuerwehren aus Bad Endorf und Kolbermoor übergeben. Zuvor wurden die schriftlichen Dokumente von den beteiligten Personen – Kreisbrandrat Richard Schrank, Herr Wudy (Kommandant FF Kolbermoor) und Herr Kögl (Kommandant FF Bad Endorf) – unterzeichnet und im Anschluss auch gleich eine Kurzeinweisung an den Geräten vorgenommen.

Ab sofort kann bei Bedarf eine „Notfall-Erdung“ durch diese beiden Feuerwehren durchgeführt oder der Notfallmanager der DB AG bei einer Erdung unterstützt werden. Am 30. Juni 2017 wurden die Feuerwehren mit dem Stichwort „Brand Zug“ in Kiefersfelden alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gerätesätze „Bahnerdung“ bestellt, aber noch nicht ausgeliefert und deshalb wurden die berechtigten Bahnerdungs-Feuerwehren (Kolbermoor und Bad Endorf) noch nicht alarmiert. Ein Notfallmanager der DB AG war vor Ort und seine Bahnausrüstung wurde eingesetzt. Bei diesem Einsatz führte Kreisbrandrat Richard Schrank vor Ort als berechtigter „Bahnerder“ die erste Bahnerdung (im Landkreis Rosenheim) mit dem Notfallmanager der DB AG gemeinsam durch.

In diesem Jahr waren bis dato schon drei Bahneinsätze mit einer möglicherweise erforderlichen Bahnerdung im Landkreis zu bewältigen. Dies zeigt, wie wichtig dieses Aufgabengebiet „Bahnerdung“ ist und welche große Bedeutung es für den Einsatz hat. Bei einer Bahnerdung durch die Feuerwehr geht es „nur“ um den Fahrleitungsdraht (Oberleitung). Sonstige Erdungen wie beispielsweise an Bahnfahrzeugen, Speiseleitungen, etc. können von den Feuerwehren nicht durchgeführt werden. Eine Bahnerdung kann nur durchgeführt werden, wenn sich dies die jeweilige Fachperson zutraut. Ansonsten muss auf den jeweiligen Notfallmanager der DB AG gewartet werden. Diese Aufgabe ist sehr verantwortungsvoll und benötigt viel Übung. Hierfür wurden mittlerweile auch einige Möglichkeiten zur Verfügung gestellt, zum Beispiel eine Oberleitungsübungsanlage.