14 erfolgreiche Teilnehmer*innen absolvierten Atemschutz-Lehrgang

Nachdem im vergangenen Jahr pandemiebedingt so gut wie keine Ausbildungen stattfinden konnten, war es umso erfreulicher, dass kürzlich ein vollständiger Atemschutz-Lehrgang im Gerätehaus der Feuerwehr Vogtareuth stattfinden konnte. Aufgrund der Größe des dortigen Saals konnten die Corona-Auflagen jederzeit erfüllt werden und einem Kurs stand somit nichts im Weg.

Auch unterzogen sich die Teilnehmer*innen deren Ausbilder zu Beginn des Unterrichts und vor jeder Übung einem Schnellest. Der Lehrgang umfasste insgesamt 27 Unterrichtseinheiten mit theoretischer und praktischer Ausbildung und ist somit einer der aufwendigsten, den man bei der Feuerwehr absolvieren kann. Nicht nur der erhebliche theoretische Lernaufwand in Bezug auf die Tätigkeiten und Vorgehensweisen im Brandfall, sondern auch die körperlich sehr anspruchsvolle Arbeit, die man als Pressluftatmer(PA)-Träger*in zu bewältigen hat, machen diese Ausbildung zur persönlichen Herausforderung. Eine ärztliche Untersuchung der körperlichen Fitness ist dabei Grundvoraussetzung, um am Kurs teilnehmen zu können.

Die Vorstellung, mit rund 20 Kilogramm schwerer, zusätzlicher Ausrüstung in absoluter Finsternis unter Zeitdruck Personen finden zu müssen und im Anschluss auch zu retten, mag einen kleinen Ausblick auf die Komplexität dieser Ausbildung geben. Da geht es vom ordnungsgemäßen Anlegen der Ausrüstung über die Handhabung einer Wärmebildkamera und die standardisierte Suchmethodik des immer zu zweit arbeitenden Teams in verrauchten Räumen bis hin zur richtigen Strahlrohrführung in Gebäuden. Den 14 neuen PA-Träger*innen der Feuerwehren aus Bad Endorf, Eggstätt, Riedering, Söchtenau und Vogtareuth, die in drei Wochen immerhin acht Abendtermine und einen kompletten Samstag zu absolvieren hatten, sei an dieser Stelle für ihr Engagement und ihre Durchhaltekraft gedankt. Bei hochsommerlichen Temperaturen quälten sie sich in ihren feuerhemmenden Anzügen mit Schutzhaube auf dem Kopf und den Pressluftatmern auf dem Rücken mehr als einmal durch diverse Übungen in und am Feuerwehrhaus, um die nötige Routine zu bekommen und um im Einsatz unter schwerem körperlichem Stress die richtigen Entscheidungen treffen zu können.

Den Höhepunkt bildete dann die gemeinschaftliche Einsatzübung am und im alten, kurz vor dem Abriss stehenden, Feuerwehrhaus Vogtareuths. Begann die Übung noch einigermaßen trocken, so brach mittendrin ein Wolkenbruch über das Szenario herein, der das gesamt Umfeld in eine Schlammschlacht verwandelte. Während die außenstehenden Kräfte teils kein trockenes Teil mehr am Körper hatten, bekamen die hochkonzentriert im total verrauchten Haus arbeitenden Geräteträger*innen nicht einmal mit, dass es regnete. Letztendlich war die Übung trotz aller Widrigkeiten aber ein voller Erfolg. Er brachte zwar Ausbilder und Auszubildende an ihre Grenzen, zeigte aber zweifelsfrei auf, wie gut die Ausbildung war und wie leistungsfähig der Nachwuchs ist. An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass all diese Freizeitaktivitäten rein ehrenamtlich, das heißt unentgeltlich, für die Allgemeinheit erbracht werden. Auch dass diese Aufgabe bei der Feuerwehr eine der gefährlichsten und körperlich anstrengendsten ist, sei der Vollständigkeit noch erwähnt.

So fand der Lehrgang dann mit der erfolgreich abgelegten Abschlussprüfung, die von Kreisbrandinspektor Franz Hochhäuser, Kreisbrandmeister Christoph Meierdierks und Kreisbrandmeister Rainer Tippl abgenommen wurde, sein Ende und die Teilnehmer*innen dürfen sich ab sofort alle als PA-Träger*innen mit einem blauen Punkt auf dem Helm bei ihren Feuerwehren im Einsatz bewähren. Durch den Lehrgang wurden die Grundkenntnisse vermittelt, die Vertiefung und Bewährung findet jetzt bei den Einsätzen und weiterführenden Übungen im regulären Betrieb statt. „Denn die Aus- und Fortbildung im Atemschutzbereich ist eigentlich nie abgeschlossen und man lernt ständig dazu“, betonte Meierdierks.

Bei der Zeugnisübergabe bedankten sich Kreisbrandinspektor Hochhäuser als Vertreter der Inspektion und Kreisbrandmeister Meierdierks als Arbeitskreisleiter Atemschutz bei allen Teilnehmer*innen und den Ausbildern für ihren großen Einsatz und wünschte allen ein immer gesundes Heimkommen von ihren Einsätzen. Ausbilder waren Christian Hof, Stefan Huber, Peter Osarek, Wolfgang Stangl und Dominic Voggenauer.