Pilotlehrgang: Grundlagen Messen bei CO-Einsatzlagen

Gefahrgut-Ausströmungen, verschiedene Arten von Brandrauch und die Gefahren für Menschen, Tiere, Umwelt und Sachwerte festzustellen und richtig zu beurteilen ist eine schwierige Aufgabe für die Feuerwehren. Der Landkreis Rosenheim hat deshalb unter dem Fachbereich Gefahrgut elf Fachuntergruppen aufgestellt, wozu auch der Fachbereich „Messen“ gehört.

Für jeden Fachbereich stehen eigene Spezialisten zur Verfügung. Das Thema Messen betreuen Florian Prassberger (Gefahrgut-Einheit Prien-Bernau sowie bei ATF München) und Markus Heimbuchner (FF Kolbermoor). Auf den Einsatzdienst bezogen wurden zwei Alarmschleifen „Messen“ aufgebaut. Die Alarmschleife „Messen Feuerwehr Kolbermoor“ ist eine Gruppe mit ca. fünf bis zehn erfahrenen Feuerwehrkollegen, die sich auf die Messgeräte z.B. CO-Messung, PID, etc. eingestellt haben.

Die zweite Alarmschleife „Messen Feuerwehr Bernau“ besteht ebenfalls aus rund fünf bis zehn erfahrenen Feuerwehrkollegen, die sich mit den verschiedenen Messgeräten des Messkoffers „Bayern“, z.B. Vielfachmessgerät, CMS-Messgerät, Strahlenschutzmessgerät, etc. beschäftigen.

Die beiden unterschiedlichen Messeinheiten können zusätzlich von jedem Einsatzleiter über die Integrierte Leitstelle Rosenheim nachalarmiert werden. Diese rücken in der Regel mit einem Kleinfahrzeug mit zwei Einsatzkräften an.

Markus Heimbuchner hat beim Pilotlehrgang besonders das Thema „CO-Messungen und Untere sowie Obere Explosionsgrenzen“ als wichtige Grundlage für jede Feuerwehr mit Messtechnik angesehen. Bei diesen Basis-Messungen sind viele einfache praktische Vorgehensweisen zu beachten. Oft sind es „nur“ Alltagseinsätze, die gelegentlich Rätsel aufweisen. Etwa: Warum haben mehrere Personen Kopfschmerzen, obwohl sie nicht in der Brandwohnung waren beziehungsweise „nur“ daneben oder darüber wohnen? Oder: Unbekannter Geruch im Gebäude? Sind noch giftige Gase in der Brandwohnung?

Heimbuchner konnte bei seinem Vortrag viele praktische Erfahrungen aus seinem Berufs- und Feuerwehrleben erzählen und mit praktischen Beispielen an seinem Übungsmodell „Messen“ vorführen. Die Teilnehmer arbeiteten mit ihren eigenen mitgebrachten Messgeräten eigenständig mit und konnten so Erfahrungen gewinnen.

Nicht nur die Vorhaltung von Messgeräten ist wichtig, sondern deren ständige vorgeschriebene Wartung fristgerecht durchzuführen und zu dokumentieren. Dies erfordert je nach Hersteller viel Zeit und es entstehen auch enorme Kosten.

Feuerwehren mit Spezialmessgeräten sind in der ILS- Rosenheim im Einsatzleitprogramm hinterlegt und werden je nach Einsatzmittelketten automatisch für die Grundmessungen alarmiert. Die Spezialmessgeräte sind nur vereinzelt bei bestimmten Ortsfeuerwehren vorgehalten und werden auch im Bedarfsfall außerhalb des Einzugsgebietes der Ortsfeuerwehr mit alarmiert. Sind umfangreichere Messungen nötig, können zusätzlich die Messeinheiten „Kolbermoor“ oder „Bernau“ angefordert werden.

Wegen der großen Nachfrage werden 2018 noch weitere drei Lehrgänge „Grundlagen Messen“ angeboten. Diese werden im Lehrgangsportal hinterlegt.

Auf Wunsch der Feuerwehren wird Markus Heimbuchner in Zukunft jedes Jahr eine Sonderschulung „Messen“ mit verschiedenen Themenbereichen anbieten. Bei speziellen weiteren Anfragen und Wünschen wird gebeten, den Bedarf an Kreisbrandmeister Gefahrgut/Schienenverkehr, Christian Hof, zu senden.